TechTäglich:
Wegen KI: Microsoft braucht ein Drittel mehr Wasser
34 Prozent mehr Verbrauch an Trinkwasser als noch 2021. Das ist Microsofts besorgniserregende Umweltbilanz aus der Entwicklung von ChatGPT. Nun sucht der US-Konzern nachhaltigere Lösungen, um seine Rechenzentren zu kühlen.
Der Wasserverbrauch von Microsoft hat im Jahr 2022 um 34 Prozent zugenommen. Laut seines jetzt veröffentlichten Umweltberichts hat der US-Konzern 6,4 Milliarden Liter Wasser benötigt. Damit hätten sich 2.500 olympische Schwimmbecken füllen lassen. Hauptursache für den drastischen Anstieg sind die Aktivitäten Microsofts in Sachen Künstlicher Intelligenz inklusive der milliardenschweren Investitionen in ChatGPT-Pionier OpenAI in Kalifornien. Der Kühlbedarf der dafür notwendigen Rechenzentren ist enorm hoch. Und um Korrosion sowie Bakterienbefall zu verhindern, ist dafür hochwertiges und sauberes Trinkwasser erforderlich.
Ein halber Liter Trinkwasser pro ChatGPT-Unterhaltung
"Die meisten Menschen sind sich des Ressourcenverbrauchs von KI-Systemen wie ChatGPT nicht bewusst", heißt es dazu vom kalifornischen Professor Shaolei Ren. "Gibt es aber kein Bewusstsein dafür, wird sich auch nichts ändern." Laut aktuellen Schätzungen verbrauchen KI-Textroboter wie ChatGPT für eine durchschnittliche Unterhaltung rund einen halben Liter Trinkwasser zur Kühlung der Rechner. Für Besserung können effizientere Systeme sorgen – oder der Umzug der Rechenzentren in kühlere Gegenden.
Klimawandel macht die Kühlung noch schwerer
Microsoft betreibt laut Fortune mittlerweile fünf solcher Anlagen in der Kleinstadt West Des Moines im US-Bundesstaat Iowa. Dort ist es laut Microsoft den Großteil des Jahres so kühl, dass die Außenluft für die Klimatisierung der Rechner ausreicht. In der Schlussphase des Trainings von ChatGPT benötigte Microsoft im Sommer 2022 dennoch 43,5 Millionen Liter Wasser aus den Flüssen der Region. Das entspricht rund sechs Prozent des normalen Wasserbedarfs der gesamten Stadt, die sich besorgt zeigt. Der zunehmende Klimawandel dürfte nachhaltige Lösungen nur mit Außenluft in den nächsten Jahren aber ohnehin mehr und mehr erschweren.
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