Umsatzrückgang:
Werbeflaute drückt Umsatz von ProSiebenSat.1
Im dritten Quartal sank der Umsatz des Unternehmens um 13 Prozent auf 921 Millionen Euro, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn sank um 27 Prozent auf 118 Millionen Euro.
Schrumpfende Werbeeinnahmen belasten den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 stark. Wie das Unternehmen am Dienstag in Unterföhring mitteilte, sank der Umsatz im dritten Quartal um 13 Prozent auf 921 Millionen Euro, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn fiel um 27 Prozent auf 118 Millionen Euro. "Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf durch Inflation, Energiepreiskrise und Konsumzurückhaltung immer weiter eingetrübt", sagt Finanzvorstand Ralf Peter Gierig.
Das margenstarke Werbegeschäft, die Säule des Unternehmens, und das Vergleichsportal Verivox, lange ein Zugpferd, liefen deutlich schlechter als im Vorjahresquartal. Der Konzern musste beim Firmenwert seiner Vergleichsportale und Online-Shops im dritten Quartal 312 Millionen Euro abschreiben.
Für den Umsatzrückgang gibt es jedoch noch weitere Gründe. Insgesamt beliefen sich die Entkonsolidierungseffekte im dritten Quartal auf 78 Mio Euro. Daneben ist der Umsatz maßgeblich durch das makroökonomische Umfeld in der DACH-Region beeinflusst, das durch eine anhaltend hohe Inflation und zunehmende Konsumzurückhaltung geprägt ist.
Hiervon war besonders der Werbemarkt betroffen. Zudem hat sich die Verschlechterung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds bei den Unternehmen der NuCom Group, die im Segment Commerce & Ventures berichtet werden, ausgewirkt, sodass Endkund:innen deren Angebote im dritten Quartal in einem geringeren Maße genutzt haben. Eine wichtige Rolle spielte aber auch das starke Vergleichsquartal im Vorjahr: Der Konzernumsatz hatte im dritten Quartal 2021 einen Rekordwert markiert, als sich insbesondere der Werbemarkt rasch und dynamisch von den Folgen der COVID-19-Pandemie erholt hatte.
Von der Erholung des Werbemarktes profitieren
ProSiebenSat.1 hatte seine Jahresprognose Ende Oktober erneut gesenkt. Für das traditionell eigentlich starke vierte Quartal hatte der Konzern einen Rückgang der Werbeerlöse um 17 Prozent angekündigt. Der Jahresumsatz soll von 4,50 Milliarden auf 4,15 Milliarden Euro sinken, das bereinigte Betriebsergebnis von 840 Millionen auf 650 Millionen Euro. Darin sind die Kosten für die vollständige Übernahme der Streaming-Plattform Joyn und für Sparprogramme enthalten.
Schlechte Stimmung möchte man deshalb jedoch nicht aufkommen lassen. "Gerade in diesen Zeiten treiben wir unsere Transformation konsequent voran. Wir investieren in die digitale Zukunft unserer Gruppe. So sind wir sehr gut positioniert, um als frühzyklisches Unternehmen von einer wirtschaftlichen Erholung insbesondere im Werbemarkt unmittelbar profitieren zu können", sagt Ralf Peter Gierig. ProSiebenSat.1 sei gut positioniert, um von einer wirtschaftlichen Erholung im Werbemarkt zu profitieren. "Genau deshalb war die vollständige Übernahme der Streaming-Plattform Joyn der richtige Schritt. Sie spielt in unserer digitalen Entertainment-Strategie eine zentrale Rolle. Unser Ziel ist es, Joyn zur größten, frei zugänglichen Streaming-Plattform für Premium-Videoinhalte im deutschsprachigen Raum zu entwickeln, unser digitales Ökosystem weiter auszubauen und so zusätzliche Möglichkeiten der Monetarisierung zu schaffen. Wir sind überzeugt, mit dieser Strategie den richtigen Weg zu gehen."
Wer sind die Macherinnen und Macher, die 2024 prägen? ... Hier findest Du die W&V 100 Köpfe 2024.
Wenn du KI-Tools verstehen und in deine Arbeit erfolgreich anwenden willst, bist bei den Fortbildungsangeboten von W&V genau richtig. Hier gehts zu unseren Hands-on-Trainings.