Als Reaktion auf den im Februar von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine verhängten viele westliche Staaten - darunter auch Deutschland - umfangreiche Sanktionen. Diese sollen dem Kreml vor allem die Finanzierung des Krieges erschweren. Zu den Strafmaßnahmen der EU zählt etwa ein weitgehendes Öl-Embargo. Auf Eis liegt nun auch das Gas-Pipeline-Projekt Nord Stream 2.

Bohlen wurde bekannt als Sänger und Komponist des international erfolgreichen Popduos Modern Talking ("You're My Heart, You're My Soul"), das auch in Russland sehr populär war und ist. Derzeit sitzt er in der Jury der letzten Staffel der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS), deren Ausstrahlung für Anfang 2023 geplant ist.

Außerdem ist er Testimonial für die Marke Freenet. Aus dem Unternehmen kommentiert man so: "Es handelt sich hier um eine rein persönliche Meinung von Dieter Bohlen, von der wir uns als Unternehmen ganz klar distanzieren."

Auch RTL äußerte sich auf dpa-Anfrage: "Das Sterben in der Ukraine kann niemandem egal sein. RTL Deutschland berichtet seit Februar ausführlich in zahlreichen, teils ganztägigen Sondersendungen bei RTL, ntv und auf seinen digitalen News-Angeboten über den Krieg, um die Menschen hierzulande umfassend auf dem Laufenden zu halten", teilte eine Sprecherin mit. "Darüber hinaus helfen wir auch mit der Stiftung RTL, wo wir können."

Aber Bohlen, der nun zum 19. Mal Jury-Chef bei DSDS ist und mit seinen strengen Urteilen stets auch beim TV-Publikum polarisierte, bekam durchaus auch Zuspruch für seine Kritik an den Sanktionen. Zum Beispiel von AfD-Chef Tino Chrupalla, der via Twitter verkündete, Bohlen vertrete den Standpunkt der AfD. "Ohne Sanktionen bräuchten die Bürger nicht zu frieren. Die Sanktionen treffen nicht Russland, sondern die eigenen Bürger. Danke für den Mut zur Wahrheit, Herr #Bohlen!"

Kiews Bürgermeister Wladimir Klitschko äußerte sich erschüttert über Bohlen. "Ist Dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben? Ist Dir egal, dass Putin unser Land mit Raketen zerstören will?", fragte Klitschko bei Twitter. In der Sendung "Bild Live" lud der Ex-Boxweltmeister Bohlen nach Kiew ein: "Wenn Dieter Bohlen in die Ukraine reist und es mit eigenen Augen sieht, wie das Land während des Krieges funktioniert, dann wird es ihm helfen, die Welt besser zu verstehen."

Weitere Kommentare aus dem Netz kommen unter anderem vom ehemaligen ukrainischen Botschafter:

Sophia Weimer, dpa

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