Millionensumme:
Gericht befasst sich mit Springer-Klage gegen Ex-"Bild"-Chef Reichelt
Weil Axel Springer seinem ehemaligen Angestellten Julian Reichelt Verstöße gegen Regelungen im Aufhebungsvertrag vorwirft, treffen sich beide Seiten heute vor Gericht. Es geht um eine Millionensumme.
Die Klage des Medienkonzerns Axel Springer gegen seinen früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt beschäftigt am Freitag (13.10 Uhr) das Berliner Arbeitsgericht. Nach Gerichtsangaben wirft das Unternehmen Reichelt Verstöße gegen Regelungen im Aufhebungsvertrag vor und verlangt deshalb die Zahlung einer Vertragsstrafe. Der Verlag fordert außerdem eine an Reichelt gezahlte Abfindung zurück, die bei dessen Weggang vereinbart worden sei.
Es handele sich bei der Klage um eine Millionensumme im siebenstelligen Bereich, hieß es weiter. Im April hatte das Medienhaus mit Sitz in Berlin die Klage eingereicht. Zwischenzeitlich reichte Reichelt nach Gerichtsangaben eine sogenannte Widerklage ein.
Machtmissbrauch oder Schmutzkampagne?
Bei dem Termin handelt es sich um einen Gütetermin, bei dem die beiden Parteien die Möglichkeit haben, sich auf einen Vergleich zu einigen. Sollte es nicht dazu kommen, setzt das Gericht einen Verhandlungstermin an. Eine Anwesenheit Reichelts bei dem Termin ist nicht zwingend erforderlich: Wie eine Gerichtssprecherin sagte, hat die zuständige Richterin Anke Weyreuther weder sein persönliches Erscheinen noch das eines Verlagsvertreters angeordnet. Beide Seiten sind anwaltlich vertreten.
Reichelt musste im Herbst 2021 seinen Posten als Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung räumen und den Konzern verlassen. Hintergrund seines Karriere-Endes bei "Bild" waren Vorwürfe des Machtmissbrauchs in Verbindung mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen. Der Journalist selbst hatte später von einer "Schmutzkampagne" gegen ihn gesprochen und Vorwürfe stets zurückgewiesen. (dpa)
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