Bilanz-Konferenz:
ProSiebenSat.1 verschiebt Vorlage der Jahreszahlen - Aktie sackt ab
Aufgrund regulatorischer Fragestellungen im Zusammenhang mit der Tochter Jochen Schweizer mydays hat ProSiebenSat.1 die Vorlage des Jahresabschlusses verschoben. Das führte an der Börse zu heftigen Reaktionen.
Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verschiebt kurzfristig die Vorlage seines Jahres- und Konzernabschlusses und möglicherweise auch die Hauptversammlung. Grund seien regulatorische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Geschäft von Jochen Schweizer mydays, teilte das Unternehmen überraschend am Dienstagabend in Unterföhring mit. Über die neuen Termine werde die Gesellschaft "so bald wie möglich" informieren. Bisher war die Bilanz-Pressekonferenz an diesem Donnerstag geplant und die Hauptversammlung am 2. Mai. Für die Aktie des Unternehmens ging es daraufhin am Mittwoch abwärts.
Am Morgen sackte ihr Kurs um mehr als vier Prozent nach unten. Nach etwa zwei Handelsstunden lag die ProSiebenSat.1-Aktie noch mit 2,4 Prozent im Minus bei 9,212 Euro. Sie war damit einer der größten Verlierer im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte.
Gesellschaft hält an Prognose fest
Bezogen auf die Außenumsatzerlöse des Konzerns mache die Geschäftstätigkeit von Jochen Schweizer mydays Group (ohne Regiondo) im Geschäftsjahr 2021 mit 73 Millionen Euro einen Anteil von 1,6 Prozent aus, hatte ProSiebenSat.1 weiter mitgeteilt. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Bereichs lag demzufolge bei einer Million Euro. Dies entspreche rund minus 0,1 Prozent des entsprechenden Konzernergebnisses. Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse halte die Gesellschaft an ihrer bisherigen Prognose für das abgelaufene Jahr 2022 fest.
ProSiebenSat.1 gehe nach einem jüngst erhaltenen Hinweis auf der Grundlage der Ergebnisse einer externen Prüfung davon aus, dass die Geschäftstätigkeit ihrer Tochtergesellschaften Jochen Schweizer GmbH und mydays GmbH in Teilen unter das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) falle, hieß es zur Begründung des Schritts. Das Geschäftsmodell von Jochen Schweizer und mydays besteht im Wesentlichen aus dem Vertrieb von Gutscheinen. ProSiebenSat.1 prüfe derzeit eine Anpassung des Geschäftsmodells von Jochen Schweizer mydays, hieß es weiter. Über die neu festzulegenden Termine werde der Konzern so bald wie möglich informieren. (dpa)
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