TechTäglich:
Rüssels-Pein: Mastodon trötet nicht mehr
Es ist keine einschneidende Änderung – aber der nächste Schritt in Richtung mehr Mainstream-Erfolg. Die deutsche Twitter-Alternative Mastodon ersetzt das kultige "Tröten" durch ein schlichtes "Veröffentlichen".
Rüssels-Pein: Mastodon trötet nicht mehr
Die deutsche Twitter-Alternative Mastodon, die aktuell vom Chaos rund um den irrlichternden Elon Musk profitiert, verliert ein Stück von ihrem "elefantösen" Charme und ihrer Einzigartigkeit. Denn mit dem Sprung auf Version 4.0.0, die jetzt veröffentlicht wurde, schafft Mastodon den kultigen Begriff "Tröten" für das Verschicken seiner Posts ab – und ersetzt diesen Kopf durch das simple "Veröffentlichen". Nicht nur Benjamin Blümchen dürfte traurig sein, dass Mastodon damit ein Stück näher an den Mainstream heranrückt. Fans kündigten laut Gizmodo bereits an, ihre "Tweets" weiterhin wie bisher "Toots" nennen zu wollen. Weil die Software Open Source ist, müssen sich externe Mastodon-Apps wie Metatext nicht an die neue Sprachregelung halten. Bei ihnen darf weiter getutet und getrötet werden.
Der Elefant bleibt
Mastodon-Erfinder Eugen Rochko aus Thüringen erklärt den Wechsel so: "Bei der Entwicklung von Mastodon bemühe ich mich, eine Sprache zu verwenden, die so vielen Menschen wie möglich vertraut ist, um keine unnötigen Verständnisbarrieren aufzubauen. Deshalb bin ich froh, dass wir davon abgekommen sind, Beiträge als 'Toots' zu bezeichnen. Das war immer ein Reibungspunkt für die Leute." Beim Urzeit-Elefanten als Maskottchen soll es aber bleiben.
Mastodon "pupst" nicht mehr
Ursprünglich, so Rochko, hatte das Veröffentlichen bei Mastodon tatsächlich ganz unspektakulär "Veröffentlichen" geheißen: "2016 bot mir ein berühmter Youtuber scherzhaft an, Mastodon für immer finanziell zu unterstützen, wenn ich den Button stattdessen in 'Toot' ändern würde. Unnötig zu sagen, dass dies eine sehr frühe und nicht sehr fundierte Entscheidung von mir war." Denn im amerikanischen Englisch steht "Toot", nun ja, auch für "Furz". Mastodon "pupst" also nicht mehr. Mal sehen, wie gut das dem Erfolg toot.
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