TechTäglich:
H&M, Levi's & Co: Diese Marken werfen Shein Raubkopie per KI vor
Wie schafft es der chinesische Fast-Fashion-Gigant Shein, die ungeheure Menge von rund 6.000 neuen Designs pro Tag auf den Markt zu werfen? Nach zahlreichen Klagen wird nun ein massiver Vorwurf laut: Mode-Klau per KI.
Foto: Shein
Chinas Modewunder Shein sieht sich aktuell mit über 50 Klagen zu Urheberrechtsverletzungen konfrontiert. Drei Designerinnen und Designer aus Los Angeles wehren sich ebenso gegen das Kopieren ihrer Entwürfe und Produkte wie Levi Strauss, Ralph Lauren, Dr. Martens – und neuerdings auch H&M.
Der Vorwurf: Um die ungeheure Menge von täglich 6.000 neuen Designs auf den Markt werfen zu können, bediene sich Shein ungeniert und dreist bei erfolgreicher Mode, die es im Internet findet. Teilweise ähnelt die China-Ware optisch tatsächlich fast 1:1 den Produkten der Konkurrenz. Nun taucht ein neuer und fast schon ungeheuerlicher Verdacht auf: Shein könnte Künstliche Intelligenz nutzen, um systematisch das Netz zu scannen und aus den Bildern von Konkurrenzprodukten praktisch vollautomatisch eigene Ware raubzukopieren.
KI-Vorlagen für die Shein-Zulieferer
Darüber berichten das Wall Street Journal und die Süddeutsche Zeitung, die ihre Geschichte so überschreibt: "Shein, der vielleicht dreisteste Raubkopierer der Welt." Laut Dirk Hoerig, Geschäftsführer des Softwareanbieters Commercetools, ist es technisch durchaus möglich, riesige Datenmengen von Modenschauen, aus Websites und von Social Media mit KI zu durchforsten, Designs zu erkennen und daraus eigene Vorlagen für Sheins über 8.000 Zulieferer zu erstellen.
Der Automatismus von Fast Fashion
"Wir bewegen uns derzeit in einer Welt der Echtzeit-Analyse durch KI", heißt es dazu von Experte Hoerig. Rechtlich und ethisch sei das "höchst umstritten". Fazit der SZ zum Fast-Fashion-Giganten: "Ohne diesen Automatismus wäre Shein nicht Shein. Wenn es denn so läuft. Bewiesen ist nichts." Datenspezialist Dirk Hoerig spricht von einer "neuen Grenze im Kampf um die Marktvorherrschaft".
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