Neue Strategie:
Warum Amazon immer mehr Produkte unverpackt verschickt
Amazon-Verpackungen wiegen heute im Schnitt 41 Prozent weniger als noch 2015. Doch die an sich lobenswerte Karton-Diät des US-Konzerns ist nicht unumstritten. Und ein wichtiges Klimasiegel hat Amazon jetzt verloren.
Jeder Mensch in Deutschland verursacht pro Jahr rund 80 Kilo Verpackungsmüll, und die Zahl steigt weiter. Eine der Ursachen ist der boomende Onlinehandel, der unter anderem auch für die Flut an Amazon-Kartons sorgt. Hier will der US-Konzern mittlerweile gegensteuern. In den USA verzichtet Amazon bereits bei 11 Prozent der Bestellungen auf den gewohnten braunen Karton mit seinem Smiley – und klebt stattdessen nur noch den Versandaufkleber auf die Verpackung des Herstellers. Auch in Deutschland können Käufer bei immer mehr Produkten im Bestellprozess selbst auswählen, ob sie auf die zusätzliche Amazon-Verpackung verzichten können. Das ist laut Blogeintrag mittlerweile bei Millionen von Artikeln möglich. Amazon führt demnach "strenge Tests" durch, um bei jedem Produkt zu prüfen, ob es auch ohne Pappe geliefert werden kann.
Angst vor der Neugierde der Nachbarn
Seit 2015 hat Amazon laut eigener Angaben das Gewicht seiner Verpackungen pro Sendung im Schnitt um 41 Prozent reduziert. Und eine Umfrage hat ergeben, dass 57 Prozent der Deutschen auf die zusätzliche Versandverpackung verzichten können. Die Öko-Neuerung ist allerdings nicht unumstritten, wie Heise und das Wall Street Journal berichten. Teilweise beklagen sich Kunden darüber, dass die Ware damit Hitze und Regen ausgesetzt ist – und dass neugierige Nachbarn erspähen können, was man so bestellt.
Amazon trotzdem nicht klimafreundlich genug
Trotz Verpackungs-Diät hat die Klimaschutzorganisation Science Based Targets Initiative (SBTi) Amazon jetzt von der Liste der besonders ehrgeizigen Klimaschützer gestrichen. Wie Golem berichtet, hat der US-Konzern demnach seine Verpflichtung nicht umgesetzt, ein glaubwürdiges Ziel für die Reduzierung seiner CO2-Emissionen festzulegen.
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