Protestaktion Justice 4 Grenfell:
BBH kapert Filmidee der "Three Billboards ..."
Im Film wie im echten Leben geht es um ein Verbrechen, das ignoriert wird. Mit drei Großplakaten macht - wie im Film - Justice 4 Grenfell aufmerksam.
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri lautet der etwas sperrige Titel eines Films, der in diesem Jahr für sieben Oscars nominiert ist, vier Golden Globes und fünfmal Preise beim britischen Filmpreis Bafta gewann. Er handelt von einer Mutter (Frances McDormand), die nach der Ermordung ihrer Tochter drei Plakatwände mietet: Darauf prangert sie an, dass die Polizei (Woody Harrelson, Sam Rockwell) nach sieben Monaten immer noch keine Fortschritte in den Ermittlungen gemacht haben.
Acht Monate ist es her, dass in London das Hochhaus Grenfell Tower abgebrannt ist. 71 Menschen kamen dabei ums Leben. Seither hat es keine Verhaftungen gegeben. Hunderte Überlebende des Brandes haben noch kein Zuhause. Weitere 297 Hochäuser, die als ebenso leicht entflammbar gelten wie Grenfell, stehen immer noch da wie zuvor.
Die Organisation Justice 4 Grenfell macht eindringlich klar, dass niemand den Hochhausbrand und seine Opfer vergessen wird, dass die Menschen Gerechtigkeit fordern.
Diese Botschaft verbreitet sie wie im Film "Three Billboards ..." auf drei Großplakaten, die von Lanstwagen durch die London gezogen wurden. In schwarzer Schrift auf rotem Grund mahnen sie, analog zu denen im Kinofilm: "71 Tote. Noch immer keine Festnahmen. Wie kann das sein?" Fotos von der Aktion verbreiteten sich rasch via Social Media.
Hinter der Aktion steckt die Londoner Kreativagentur BBH. Die drei Plaktae sollen dazu beitragen, dass die Briten Grenfell Tower nicht vergessen, und Druck machen: Gerechtigkeit, fordern die Initiatoren von Justice 4 Grenfell. Die Initiative führt monatliche stumme Protestmärsche durch, die vom Rathaus Kensington zur Grenfell Gedenkmauer gehen.