Raphael Brinkert über sein Agenturmodell:
"Bei uns soll es keine 40-Stunden-Woche geben"
Bisher hat man Jung-von-Matt-Manager Raphael Brinkert eher in den VIP-Logen der Fußballstadien als an gesellschaftlichen Brennpunkten gesehen. Warum er jetzt eine Agentur für Nachhaltigkeit gründet, erklärt er im Video-Interview.
Mit BrinkertMetzelder wollen die bisherigen JvM/Sports-Chefs Raphael Brinkert und Christoph Metzelder ein neues Agenturmodell verwirklichen. Die Spezialisierung auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung von Marken und Organisationen werde sich auch in der Unternehmenskultur niederschlagen, kündigte Brinkert im W&V-Interview mit Mirko Kaminski an.
So soll es bei BrinkertMetzelder "keine 40-Stunden-Woche", sondern Vertrauensarbeitszeit und kein "Schausitzen" wie in manchen anderen Agentur geben. Es komme auf kreative Leistung und nicht auf Anwesenheit an, erklärte Brinkert. Möglicherweise werde es auch Teams geben, die direkt beim Kunden angedockt würden - ähnlich wie Sportvermarter bei Bundesliga-Clubs.
Laut Brinkert denkt man auch über eine Art Sozialklausel nach: 10 Prozent des Gewinns könnten für wohltätige Zwecke gespendet werden.
Im Video-Interview, das am Mittwochabend auf der Insel Fehmarn entstand, äußert sich Brinkert auch über seinen Partner, den früheren Nationalspieler Christoph Metzelder ("Einer der wenigen Ex-Fußballer, die brutal viel arbeiten"), über den Fall Mesut Özil ("Man muss verstehen, dass seine Familie in der Türkei vielleicht Geschäfte macht") und sein Verhältnis zu Jung-von-Matt-Chef Peter Figge ("Wir sind unterschiedliche Typen, aber Jung von Matt lebt von der Heterogenität").