Positive Bilanz

Faecks blickt zufrieden auf die vergangenen vier Jahre seiner Amtszeit zurück. Tatsächlich ist der Verband politischer, auch wieder relevanter als Branchenstimme geworden. Der GWA hat für seine Mitglieder etliche neue Angebote entwickelt wie die Werbemessen Adday/Adnight oder Bildungsreisen. Demnächst kommt das neue Magazin ON auf den Markt. Wichtige Studien sind erschienen.

Die Kooperation mit anderen Agenturverbänden lief unter Faecks Ägide prima, allen voran die Kampagne "Komm in die Agentur". Der GWA hat einen Code of Conduct verabschiedet, der die Beziehungen zwischen Agenturen regelt. Und sie haben den Effie reformiert. Das allerdings, gibt Faecks zu, war mit dem Skandal um Effiegate nötig geworden, eine Krise, "die mich durchaus an den Rand der ehrenamtlichen Erträglichkeit gebracht haben", wie Faecks sagt.

Digital rules

Mit Minack übernimmt wieder ein Digitaler und noch dazu Datenspezialist die Führung des Werberverbands in Berlin. Faecks führt als Managing Director DACH, Italy SapientRazorfish in München, Minack hat die Digitalagentur Ressourcenmangel gegründet. Er gehört zu den wichtigsten Managern der Hirschen-Gruppe, führt 150 Mitarbeiter an vier Standorten und betreibt nebenbei noch zwei Start-ups. Ihn zum Präsidenten zu wählen, wäre eine wegweisende Entscheidung.

Benjamin Minack, 1978 geboren, hat früh verstanden, dass Big Data das Marketing radikal verändert und er weiß, damit umzugehen. Er hat keine klassische Werberlaufbahn absolviert. Der Mann aus Frankfurt/Oder studierte Rechtswissenschaften, stieg dann aber lieber als Projektmanager bei Holtzbrinck ein, wurde Leiter Marketing und Business Development bei Zeit Online und wechselte 2009 in die Selbstständigkeit. Für den GWA, dessen Vorstand er bereits angehörte, könnte er wichtige Impulse setzen. (cob/fz)


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.