Coronakrise:
Interpublic Group vermeldet Umsatzrückgang
Erwartungsgemäß meldet die US-Werbeholding für das zweite Quartal einen deutlichen Rückgang der Umsätze im Vergleich zu Vorjahr. Und auch der Blick auf die nähere Zukunft verspricht wenig Positives.
Im ersten Quartal des Jahres konnte die Interpublic Group noch ein organisches Umsatzplus von 0,3 Prozent vermelden, doch nun hat die Coronabedingte Krise auch die New Yorker Werbeholding voll erwischt. Um 12,8 Prozent auf 1,85 Milliarden Dollar sanken die Nettoumsätze in Q2 im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal. Auf das gesamte erste Halbjahr bezogen, liegt der Rückgang bei 7,4 Prozent. Die liquiden Mittel der Gruppe sanken von 1,19 Milliarden Dollar am 31. Dezember auf 1,09 Milliarden am 30. Juni 2020. Die Gesamtverschuldung stieg dem gegenüber von 3,33 Milliarden auf 3,97 Milliarden Dollar, was IPG auf die Ausgabe vorrangiger Schuldverschreibungen Ende März in Höhe von 650 Millionen Dollar zurückführt. Für CEO Michael Roth kommt der Umsatzrückgang nicht überraschend: "Wie erwartet, sind unsere Ergebnisse von der Schwere der Gesundheitskrise und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen geprägt." Gleichzeitig hätten sich die Unternehmen und Mitarbeiter der Holding jedoch schnell auf die unsicheren Zeiten und neuen Arbeitsweisen eingestellt. "Das zeigen unsere Ergebnisse, denn IPG übertrifft trotz allem den Sektor," so Roth. Zudem sei das Neugeschäft seit Jahresbeginn weiter positiv und die "Pipeline von Geschäftsmöglichkeiten solide." IPG habe ein Programm zur strukturellen Senkung der Betriebskosten eingeleitet, um die Kostenbasis zu senken und die Margenchancen zu erhöhen.
Hoffen auf ein Ende der Coronakrise
So lange Corona und Covid den Alltag stören, wird die Lage laut Roth jedoch unklar bleiben. "Wie immer werden wir das Geschäft diszipliniert weiterführen, indem wir die Ausgaben eng an etwaige Veränderungen der Einnahmen anpassen", führt Roth fort. Die Rückkehr zum organischen Umsatz- und Gewinnwachstum erwartet Roth erst nach Beendigung der Coronakrise und einer damit verbundenen Wiedereinkehr der Normalität.