Maurice Levy:
Publicis bleibt Saudi-Arabien treu
Nach dem Tod des Journalisten Jamal Khashoggi distanzieren sich viele Unternehmen vom saudischen Regime. Nicht so der Werbekonzern Publicis, der weiter Imagepflege für das Königshaus betreibt.
Die Publicis-Tochter Qorvis Communications mit Sitz in Washington DC arbeitet seit dem 11. September 2001 für die saudische Regierung. Das Land hatte viel zu erklären, denn 14 der 19 Attentäter waren saudische Staatsbürger. Seitdem arbeitet die Publicis-Agentur daran, das Image des Landes aufzubessern.
Das stellt sich nun erneut im denkbar schlechtesten Licht dar. Nach dem gewaltsamen Tod des Journalisten Jamal Khashoggi in einem saudischen Konsulat in Istanbul steht Saudi-Arabien wieder massiv in der Kritik. Weltweit gehen viele Unternehmen, Wirtschaftspartner und Regierungen auf Distanz.
Nicht so Publicis. Der französische Kommunikationskonzern wird auch nach der Ermordung des Regimekritikers Jamal Khashoggi weiter für Saudi-Arabien arbeiten. Verwaltungsratschef Maurice Levy erklärte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, wie Spiegel Online meldet. Zuvor hatten US-Lobby-Firmen wie Glover Park, BGR und Harbour angekündigt, nicht mehr für Saudi-Arabien zu arbeiten.
Publicis wolle erst die weitere Entwicklung beobachten und abwarten, so Levy, der von einer "mindest verwirrenden" Situation sprach. Auch wenn Saudi-Arabien die Ermordung Khashoggis eingeräumt habe, sei noch nicht belegt, wer den Befehl dazu gab.
Qorvis Communications wird deshalb weiter tätig sein für die saudische Regierung. Es gibt viel zu tun.