Soll wiederum der eigenen Marke ein bestimmtes (meist jüngeres) Image verliehen werden, sollte auch der Personal Brand des Musers eine primäre Rolle im Auswahlprozess spielen: Dabei werden der transportierte Lifestyle, das Auftreten, aber auch die bisherige Musikauswahl zu wichtigen Entscheidungskriterien. 

3. Wie setzt man das eigene Produkt am besten in Szene?

Die Art der Zusammenarbeit hängt stark vom Produkt selbst ab. Während besonders physisch Greifbares wie Kleidung, Beauty-, Food & Beverage- oder Entertainment-Waren vergleichsweise einfach und sichtbar in die kurzen Videos eingebunden werden können, sieht das bei digitalen Angeboten schon anders aus.

Wie das gelingen kann, zeigte About You. Um seinen Onlineshop unter Teenagern bekannter zu machen, tat sich das Unternehmen mit Muser Jonah Pschl zusammen und ließ User eigene Musicals unter dem Hashtag #AboutYouXJonahPschl erstellen – dem Gewinner winkte ein Shopping-Gutschein. Noch besser funktioniert das Produkt Placement außerdem über Musicallys 2016 eingeführte Livestreaming-Plattform Lively: Hier können Muser Produkte in Livevideos noch ausführlicher vorstellen und erklären.

4. Wie lässt sich eine Kampagne auf andere Kanäle verlängern?

Wichtig ist dabei grundsätzlich ein verbindendes Moment für jede Crosschannel-Kampagne. Dafür bietet sich vor allem ein Hashtag an, den Marke und Influencer über verschiedene Kanäle hinweg nutzen. Denkt man die Aktion von Jonah Pschl und About You weiter, wären zusätzlich vergleichbare, auf die jeweiligen Gegebenheiten der einzelnen Plattformen zugeschnittene Give-away-Aktionen denkbar gewesen.

Einen besonders einfachen Weg, Musically und Instagram zu verbinden, bietet Lively. Während eines Livestreams lassen sich Screenshots des Videos auf Instagram teilen. Es bietet sich an, Zuschauer aktiv dazu aufzufordern. Als Belohnung können sie etwas gewinnen.

5. Wann war eine Kampagne erfolgreich?

Inwieweit eine Influencer-Kampagne als erfolgreich empfunden wird, hängt immer von den gesetzten Zielen ab. Dabei kann die Engagement-Rate ein genauso wichtiger Indikator sein wie im ersten Moment kaum messbare Branding-Erfolge. Klar ist nur: Wem Conversion wichtig ist, der ist bei Musically falsch. Anders als die Konkurrenz von Instagram oder Facebook bietet die App nämlich keinerlei Möglichkeiten, direkt auf Landingpages oder sonstige Produktwebseiten zu verlinken.

Dass die Engagement-Werte auf der Plattform dennoch verlockend sind für Marken, beweisen die in Deutschland aktuell erfolgreichsten Muser-Zwillinge Lisa und Lena. Bei den beiden sind über zwei Millionen Likes für einen Beitrag keine Seltenheit.

Philipp John, Gründer und COO von ReachHero

Philipp John, Gründer und COO von Reachhero

Reachhero bringt Influencer und Unternehmen über die eigene Plattform zusammen. Aktuell zählt das Start-up rund 34.000 angemeldete Influencer und über 1.500 registrierte Firmen auf seiner Plattform, darunter Marken wie L’Oréal, Sony Music und Unilever

Mehr zu Musically sowie ein Interview mit Verena Papik, Marketing Director EMEA, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 9 der W&V. Bestellen Sie Ihre persönliche Ausgabe hier. Sie möchten mehr über Social-Media-Marketing im Allgemeinen lesen? Die dreiteilige Serie "So geht Social-Media-Marketing heute" können Sie hier ordern.


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

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