
Amazon-Kritik:
Athena nimmt Amazon aufs Korn
Die Kritiker gegenüber Amazon werden immer lauter. Jetzt bündeln fast 50 US-Organisationen ihre Kräfte.

Foto: Amazon
Schlechte Nachrichten für Amazon: Fast 50 US-Organisationen blasen zum orchestrierten Widerstand gegen den Internet-Riesen. Unter dem Namen Athena haben Gewerkschafter, Umweltaktivisten und Datenschützer einen Verband gegründet, um "Amazons Macht über unsere Gesellschaft und Wirtschaft zu brechen."
Zu Gründern zählen die auf Immigranten fokussierte Organisationen "Make the Road New York" und das "Awood Center" in Minnesota, die Organisation für digitale Rechte, "Fight for the Future", sowie die Interessensvertretung "Institute for Local Self Reliance". Sie alle engagierten sich schon in der Vergangenheit für bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon, demonstrierten gegen die Lieferung von Gesichtserkennungssoftware an die US-Polizei, kommunizierten die Vernichtung von lokalen Unternehmen, prangerten die Lobbyarbeit von Amazon an oder machten auf die negative Umweltbilanz des Konzerns aufmerksam.
Jetzt wollen sie geschlossen dagegen kämpfen, wie sich Amazon aus ihrer Sicht in vielen Bereichen über das Recht stellt. Dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse sind, zeigt unter anderem die für einen Verband recht gut gefüllte Kriegskasse. Insgesamt 15 Millionen Dollar hat Athena zur Verfügung, um den E-Commerce-Platzhirsch, der zuletzt 233 Milliarden Dollar Jahresumsatz erwirtschaftete, einzubremsen. Doch weit wichtiger als das Geld ist den Organisatoren die große Zahl an Mitgliedern. Zehntausende, vielleicht Hunderttausende Menschen will man mit Athena erreichen, schreibt die Welt.
Was möglich ist, wenn sich einzelne Gruppen koordinieren, zeigt sich am Bau des geplanten zweiten Amazon-Headquarters in New York. Nach heftigen Protesten gab der E-Commerce-Riese seine Pläne auf.