Google-Quartalszahlen:
Google: Sex and Money
Google-Mutter Alphabet hat Quartalszahlen vorgelegt. Die Branche spricht aber vornehmlich über 48 Google-Mitarbeiter, die wegen sexueller Belästigung gefeuert wurden.
Die Google-Mutter Alphabet hat ihren Umsatz im dritten Quartal dank boomender Einnahmen aus der Onlinewerbung um 21 Prozent auf 33,7 Milliarden Dollar gesteigert. Der Überschuss kletterte um fast 37 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar.
Mit Werbung erwirtschaftete Google ein Umsatzplus von 20,3 Prozent auf 29 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Dieser Umsatz teilt sich auf in Werbung in den eigenen Produkten (24 Milliarden Dollar) und AdSense-Anzeigen (4,9 Milliarden Dollar). Die Kosten pro Klick für Werbekunden auf Google-Werbebanner sanken um weitere sieben Prozent.
Das ist zwar gegenüber dem Rückgang von 28 Prozent im Vorjahreszeitraum eine Verbesserung, dafür legte aber das Volumen der bezahlten Klicks im dritten Quartal nur um zehn statt wie im Vorjahresquartal um 62 Prozent zu.
Die Umsätze in anderen Bereichen wie Gesundheit, Cloud oder Hardware-Verkauf blieb aber hinter den Prognosen zurück. Insgesamt hatten sich die Investoren einen Quartalsumsatz von 34,05 Milliarden Dollar erhofft und reagierten entsprechend enttäuscht auf das Ergebnis.
Auch Führungskräfte sollen entlassen worden sein
Für Wirbel sorgten zudem die Meldungen über sexuelle Belästigungen innerhalb des Unternehmens. In einem Rundschreiben ließ Vorstandschef Sundar Pichai seine Mitarbeiter wissen, dass in den vergangenen zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung ohne Abfindung gefeuert wurden. Mediengerüchten zufolge handelte es sich bei 13 der Entlassenen um Führungskräfte.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, reagierte Pichai damit auf Enthüllungen der New York Times, die kurz zuvor veröffentlicht worden waren. Dabei ging es es um Vorwürfe gegen leitende Angestellte, die Google vertuscht habe. Der Mitschöpfer der Android-Software, Andy Rubin, soll etwa eine Mitarbeiterin auf einem Hotelzimmer zum Oralsex gezwungen haben. Als Rubin 2014 aus der Firma ausschied, habe er trotz der gegen ihn im Raum stehenden Vorwürfe eine Abfindung in Höhe von 90 Millionen US-Dollar zugesagt bekommen.
Unklar ist, ob der damalige Aufsichtsrat von den Vorwürfen wusste.