Großes Identitätsbedürfnis der Manager

Olaf H. Szangolies, Partner bei Odgers Berndtson und Leiter der aktuellen Befragung, kommentiert: "Die Ergebnisse zeigen einerseits das große Identitätsbedürfnis der Manager. Es ist ihnen ganz und gar nicht einerlei, für wen sie arbeiten, wie ihr Arbeitgeber strategisch aufgestellt und für die Zukunft gerüstet ist. Andererseits machen die Ergebnisse deutlich, wie wichtig es für Unternehmen ist, gerade in Zeiten des Wandels mit ihren Führungskräften im Austausch über Karrierewege und -potenziale zu bleiben, denn Führungskräfte befinden sich auf dem Absprung, wenn sie eine nachhaltig andere Auffassung von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens haben."

Eine innovative Unternehmenskultur

Dies bestätigt auch die Frage nach den Rahmenbedingungen, die für karrierewillige Führungskräfte bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber besondere Bedeutung haben: Für fast zwei Drittel der Teilnehmer hat eine "innovationsorientierte Unternehmenskultur" oberste Priorität. In Startup-Unternehmen ist diese sogar für rund 70 Prozent der Führungskräfte wichtig.

"Da die Innovationsfreude eines Unternehmens ein Indiz für dessen zukünftige Wettbewerbsfähigkeit ist, könnte man diese Präferenz auch dahin gehend interpretieren, dass die Manager einen innovativen Arbeitgeber gezielt zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes wählen", sagt Szangolies und resümiert: "So oder so - Unternehmen müssen sich auf anspruchsvolle und aktiv gestaltende Führungskräfte einstellen, die selbstbewusst ihre Karrierechancen suchen - und nutzen."

Odgers Berndtson befragt jährlich sein Executive Panel, das Führungskräfte von Unternehmen aller Branchen und Größenklassen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhaltet. Am Manager-Barometer 2018/2019 haben 2.460 Manager teilgenommen.


Autor: Belinda Duvinage

legt ein besonderes Augenmerk auf alle Marketing-Themen. Bevor die gebürtige Münchnerin zur W&V kam, legte sie unter anderem Stationen bei burdaforward und dem Münchner Merkur ein, leitete ein regionales Magazin in Göttingen und volontierte bei der HNA in Kassel. Den Feierabend verbringt sie am liebsten mit ihren drei Jungs in der Natur, auf der Yogamatte, beim perfekten Dinner mit Freunden oder, viel zu selten, einem guten Buch.