Verursacht würden die steigenden Honorare unter anderem dadurch, dass immer mehr Unternehmen Kreativaufgaben inhouse erledigten und Agenturen nur noch mit spezifischen Projekten beauftragen würden, erklärt Justin Gignac, Mitgründer des Freelancer-Networks Working Not Working, gegenüber Digiday. Die Möglichkeiten für und die Nachfrage nach kreativem Talent habe dramatisch zugenommen.

Doch nicht alle Agenturen sind offenbar bereit, ohne Weiteres auf die höheren Honorarforderungen der Freelancer einzugehen. Wieden + Kennedy beispielsweise beschäftigt zwischen 10 und 20 Freie pro Monat in ihren Kreativ- und Designteams. Doch laut Director of Creative Recruiting Lauren Ranke zahlt die Agentur Freelancern nur dann höhere Honorare, wenn sie entsprechende Arbeiten nachweisen und zugleich etwas anbieten können, das kein anderer kann. Sie habe die Erfahrung gemacht, so Ranke, dass es unter den Freelancern viele mit zwar ordentlichen, aber nicht unbedingt herausragenden Arbeiten gebe.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.