Bislang wurden 63 Mitarbeiter von Unilever, Ogilvy und Mullen Lowe in Großbritannien, den USA und den Niederlanden getestet - der Kreis werde aber erweitert, sagte Aline Santos, verantwortlich für das weltweite Marketing von Unilever und zugleich die Chefbeauftragte für Vielfalt und Inklusion.

Das Unternehmensvideo zum Projekt führt aus: Stereotype seien gern genommen in der Werbung, weil sie Dinge einfacher machen. Zugleich aber ignorieren die Klischees, wer Menschen wirklich sind: Individuen. Die Werbung trage hier eine große Verantwortung, weil sie die kulturelle Wahrnehmung beeinflusse.

Kreativer mache es, sich davon zu lösen. Dann werde auch die Werbung besser.

Der DNA-Test ist Teil der Unternehmensstrategie "Unstereotype", mit der Unilver dafür sorgen will, bessere Werbung zu machen, die weniger mit Rollenklischees arbeitet. Das bezieht sich auf zum Beispiel Herkunft, Geschlecht, Nationalität, sexuelle Orientierung.

Unilever hat im Frühjahr bereits sein Auftreten als Arbeitgebermarke überarbeitet, um die Individualität der Bewerber deutlicher in den Vordergrund zu stellen.

In der Werbung steht Unilever mit den Dove-Kampagnen zu "Real Beauty" (Agentur: Ogilvy) schon seit 2004 in der ersten Reihe, wenn es um realisitischere Frauenbilder und wahre Schönheit in der Werbung geht. Vorigen Sommer schickte der Konzern in der deutschen Kampagne für Coral (Fischer Appelt) erstmals einen jungen Mann statt einer Hausfrau an die Waschmaschine.

In Cannes wird Aline Santos das Projekt Unilever-DNA vorstellen.

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Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.