Deutsche sind Optimisten

Mit dem Turnier kommen die Tipprunden in Büros, Freundeskreisen, Communities. In der GIK-Befragung erklärten noch 54 Prozent, sie seien noch nicht in der Lage, einen Tipp abzugeben.

Von den 46 Prozent, die das konnten, glauben 62 Prozent daran, dass Deutschland seinen Weltmeistertitel verteidigt. 10 Prozent tippen auf Spanien (das war allerdings, bevor das Land den Nationaltrainer gefeuert hat - zwei Tage vor dem ersten Spiel der Spanier gegen Portugal), je 9 Prozent setzen auf Frankreich beziehungsweise Brasilien.

Achtung, Tippspieler: KI-Spezialist Blue Yonder hat die Gewinnwahrscheinlichkeiten ermittelt. Laut KI-Algorithmus ist Brasilien der Favorit (22,5 Prozent Gewinnchance), gefolgt von Spanien (vor dem Trainwerwechsel; 11,1 Prozent), Argentinien (9,5 Prozent), dann erst Deutschland mit 9,3 Prozent noch vor Frankreich (7,8 Prozent). Die Mannschaft von Jogi Löw hat Blue Yonder zufolge sehr gute Chancen, die Vorrunde als Gruppenerster zu beenden. Tipper finden hier weitere KI-Ergebnisse. Die basieren auf Ergebnissen internationaler Fußballpartien seit 1872 und einer Million Simulationen des Turnierverlaufs. Abseits von Turnieren kümmert sich Blue Yonder um die Prognosen von Kundennachfragen für denhandel.

Lieber Sofa als öffentliche Liveübertragung

Der beste Platz zum WM-Spiel-Schauen ist die Couch daheim: Das sagen 70 Prozent der Befragten. 23 Prozent geben an, zum "Public Viewing" gehen zu wollen.

Zu Hause wird von 97 Prozent der WM-Fans klassisch ferngesehen - 17 Prozent wollen sich dafür sogar einen neuen Fernseher anschaffen. Die erforderlichen Hintergrundinfos besorgen sich die Fußballfreunde in Printmedien: 40 Prozent der WM-Interessierten informieren sich über Tageszeitungen, 31 Prozent lesen Sportzeitschriften, 29 Prozent nutzen deren Onlineportale. Bei Influencern, Bloggern oder Youtubern wollen sich hingegen nur 8 Prozent der WM-Interessierten mit Hintergrundinfos versorgen.

Politik trübt nicht den Fußballspaß

Trotz der Debatten, die sich um Austragungsorte, WM-Vergaben oder Spieler-Besuche drehen: 39 Prozent der befragten  denken, dass sich Politik aus dem Fußball heraushalten sollte. Einen WM-Boykott zum Beispiel für das umstrittene Gastgeberland Russland, sei es durch das Fernbleiben von Spielern (8 Prozent) oder Politikern (15 Prozent), befürworten die wenigsten Deutschen.

Die Mehrheit (54 Prozent) gibt laut B4P an, sich über die politische Lage in Gastgeberländern wie Russland oder Katar zwar zu ärgern, sich die Spiele aber trotzdem anzuschauen. 23 Prozent finden den völkerverständigenden Aspekt der WM wichtiger als eventuelle Bedenken.

Die Studienergebnisse der B4P werden per Onlinebefragung in 6 bis 10 Wellen pro Jahr erhoben und im zweimonatlichen Rhythmus publiziert. Es werden 1005 Personen repräsentativ für die Online-Gesamtbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung befragt. Der Studien-Satellit B4P Trends bietet die Möglichkeit, Werbungtreibenden und Agenturen binnen weniger Wochen Daten zu aktuellen Themen rund um Mediennutzung, Produktneuheiten und Konsumverhalten zur Verfügung zu stellen. Weitere Ausgaben gibt es bereits zu Fake News und Sprachassistenten.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.