Das bedeutet Digitalisierung für Audio

So verändert sich Audio durch Digitalisierung

Aber auch inhaltlich zieht die Digitalisierung Kreise. Es findet ein Audio-Wort-Boom statt, sagt Bernard Domenichini, Werbe- und Marktforschung AS&S. Podcast sei ein neuer Audio-Touchpoint. Auch wenn bisher der Anteil der Podcast-Nutzung in der Bevölkerung noch bei zehn Prozent liegt. Dafür sind die Formate näher am Hörer und das mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Smartspeaker für Audiotainment

Ein weiterer neuer Audio-Kanal sind die Smartspeaker und Sprachassistenten. "Die größte Audioinnovation der letzten Jahre", so Domenichini. Noch liegt die Verbreitung im einstelligen Bereich. Wenn sie dann genutzt werden, vor allem zum Musikhören, nur zwanzig Minuten gehen täglich an Shopping - anders als von den Herstellern sicherlich intendiert. 84 Prozent der Nutzungszeit wird für Audiotainment, nämlich Musik, Radio, Podcasts und Hörbücher genutzt. Insgesamt liegt die Nutzungsdauer bei zwei Stunden 13 Minuten. Davon profitiert das Radio: Jeder zweite hört mit Smartspeakern mehr Radio als vorher. Das gilt auch für die Werbung: Da Werbung auf Skills aus rechtlichen Gründen noch kaum zum Tragen kommt, ist Radiowerbung eine der wenigen Möglichkeiten auf den Smartspeakern Präsenz zu zeigen.

So sieht es 2025 aus

Interessant auch die Perspektive in sechs Jahren. Marktforscherin Charlotte Hager, Comrecon Brand Navigation, entwickelte mit dem Planet Audio ein anschauliches Zukunftsszenario. Demnach wird es 2025 so gut wie keine Linearität mehr geben, Podcast wächst dank Alexa. Es wird nur noch ein Device geben, denn Radio und Streaming werden verschmelzen. Was künftig zählt ist nicht der Kanal, sondern der Inhalt. Das betrifft auch die Werbung. Die wird sich genauso wie das Programm verändern müssen. Nämlich individualisiert und personalisiert.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.