Doch offensichtlich blieb der erwünschte Erfolg aus. Denn der Telegraph hatte laut Hugh den Strategieschwenk weg von Branded Content schon seit Längerem in Erwägung gezogen, ursprünglich allerdings erst für das kommende Jahr. Doch die Auswirkungen von Covid-19 auf den Anzeigenmarkt "und ganz speziell im Bereich von Branded Content", so der TMG-CEO, "haben zur Beschleunigung bei unseren Plänen geführt".

Die Verlagsstrategie heißt "10-1-23"

"Wir werden fortfahren, uns auf langfristige Partnerschaften mit Markenartiklern zu fokussieren", betont Hugh in seiner Mitarbeiter-Mail. "Und wir hoffen, dass dies viele der bestehenden Spark-Kunden einschließt." Bestehende Buchungen von Branded-Content-Partnern sollen noch bis Ende des Jahres ausgeführt werden, darunter Videos, interaktive Spiele sowie Karten. Danach sei allerdings Schluss.

Die Telegraph Group fährt schon seit einiger Zeit einen dezidierten "Subscription-first"-Ansatz mit dem Ziel von zehn Millionen Nutzer-Registrierungen bei den Digital-Angeboten und insgesamt einer Million zahlenden Abonnenten bis zum Jahr 2023 – eine Strategie, die intern unter dem Label "10-1-23" läuft.

Erst vor Kurzem hatte der Verlag mitgeteilt, dass die Marke von 500.000 zahlenden Abonnenten übersprungen wurde, sodass er auch finanziell in der Lage sei, sämtliche aufgrund der Coronakrise in Anspruch genommenen Kurzarbeitergelder an die für das Unterstützungsprogramm zuständige staatliche Stelle HMRC zurückzuzahlen.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.