Das TV- und Filmgeschäft befindet sich gerade in einem tiefgreifenden Wandel mit dem Vormarsch von Streaming-Diensten, der von der Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt wurde. WarnerMedia versucht aktuell, auf den Zug mit dem Streaming-Angebot HBO Max aufzuspringen, in dem auch Warner-Filme laufen. Im Streaming-Geschäft sind Netflix und Disney besonders stark - und Branchenbeobachter rätseln für wie viele andere Dienste neben ihnen noch Platz im Markt ist.

Das Streaming dünnt in den USA auch die Erlöse im lange lukrativen Geschäft mit Kabel-TV aus. Der Warner-Nachrichtensender CNN, der in den USA im Kabelfernsehen zu sehen ist, erlebte einen Aufschwung im vergangenen Jahr mit dem Wahlkampf ums Weiße Haus. Zuletzt gingen die Zuschauerzahlen aber wieder zurück. Zaslav betonte, man wolle CNN behalten und noch ausbauen.

Mit dem Deal um WarnerMedia leitet AT&T-Chef John Stankey binnen weniger Monate schon beim zweiten Riesenzukauf seines Vorgängers Randall Stevenson den Rückzug ein. Zuvor hatte er einen Anteil von 30 Prozent am Satelliten-Spezialisten DirecTV verkauft, für den AT&T einst fast 50 Milliarden Dollar hingeblättert hatte.

Auch der Konkurrenz Verizon trennt sich inzwischen von seinen teuren Medienzukäufen. Anfang des Monats verkaufte er die Online-Sparte mit den Internet-Dinos Yahoo und AOL für fünf Milliarden Dollar an den Finanzinvestor Apollo Global Management. Verizon gab damit weitgehend die Ambitionen auf, bei Online-Werbung mit Schwergewichten wie Google und Facebook zu konkurrieren.