Branchen-News in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
Jan Böhmermann mit Open-end-Format im ZDF - und groß im SZ Magazin, Florian Illies wird Rowohlt-Chef, Comedypreis liegt erneut in Händen von Kebekus, ProSiebenSat.1 lässt ins Streamingvorhaben blicken, SRG muss öffentlich-rechtlicher werden.
Jan Böhmermann a). Fans können sich auf eine Sendung mit dem Moderator ohne die übliche Zeitbegrenzung freuen. Im ZDF soll er am 2. November um 23 Uhr die Show ”Lass dich überwachen!“ moderieren, von der es schon im April eine Ausgabe auf ZDF Neo gab, hervorgegangen aus der Rubrik "Prism is a dancer" im "Neo Magazin Royale". Dabei geht es um ahnungslose Studiozuschauer, die Böhmermann mit teils vergessenen Facebook-Posts, Instagram-Bildern und im Internet verewigten Jugendsünden konfrontiert.
ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler ließ erahnen, dass die zweite Ausgabe der Show um einiges länger werden soll als die 90-minütige Erstausgabe: "Ich habe Jan Böhmermann gesagt, dass er bis tief in die Nacht senden darf, praktisch open-end, wenn die Sendung das hergibt." Allerdings zeigt das ZDF "Lass dich überwachen!" nicht live. Via dpa.
Jan Böhmermann b). Für den 37-jährigen TV-Entertainer verschwimmt die Grenze zwischen Politik und Satire. Angesichts populistischer Politiker wie US-Präsident Donald Trump oder AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch glaube er zwar nicht, dass die Realität satirischer werden könne als die Satire selbst. "Die Leute haben es nur zunehmend schwerer, den Unterschied zu erkennen", sagte Böhmermann dem Süddeutsche Zeitung Magazin in einem Doppelinterview mit Martin Sonneborn, der die Satirepartei Die Partei im Europaparlament vertritt.
Sonneborn sagte, man könne ”auf den Irrsinn dieses immer irrsinniger werdenden kapitalistischen Systems“ unterschiedlich reagieren. "Man kann mitspielen. Man kann Alkoholiker werden. Man kann in den bewaffneten Widerstand gehen. Oder in die Politik. Oder eben Satire betreiben", sagte er dem SZ Magazin. "Es war meine Methode, mit der Welt umzugehen: einen Witz über sie zu machen."
Rowohlt. Überraschende Personalie an der Spitze des traditionsreichen Verlags: Der erfolgreiche Autor Florian Illies wird zum 1.Januar 2019 neuer verlegerischer Geschäftsführer. Er folgt auf Barbara Laugwitz, die den Verlag seit 2014 leitete, teilten die Holtzbrinck Buchverlage in Hamburg mit.
Gemeinsam mit Peter Kraus vom Cleff, Kaufmännischer Geschäftsführer, und Jürgen Welte, Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer, werde er den Traditionsverlag leiten und programmatisch weiterentwickeln. Unternehmensangaben.
Der Deutsche Comedypreis. Wird 2018 erneut von Carolin Kebekus moderiert, die bereits 2014 und 2015 durch die Award-Show führte. Die fünffache Comedypreis-Trägerin löst Shootingstar Chris Tall ab, der die Gala im vergangenen Jahr präsentierte. Die Preisverleihung findet am 7. Oktober im Studio Mülheim in Köln statt und wird am selben Abend von RTL ab 20.15 Uhr erstmals live ausgestrahlt. Unternehmensangaben.
ProSiebenSat.1. Arbeitet in Sachen Streaming mit Discovery zusammen. Und berichtet übers Projekt in eigener Sache:
SRG. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz soll sein Programm stärker vom Angebot der Privatsender abgrenzen. Die SRG soll künftig mindestens die Hälfte der Gebühreneinnahmen für Informationsangebote ausgeben, entschied die Schweizer Regierung in Bern.
Die SRG ist künftig verpflichtet, privaten Medienunternehmen Kurzversionen von tagesaktuellen TV- und Radiobeiträgen zur Verfügung zu stellen. Im Bereich Unterhaltung soll sich das Programmangebot deutlicher von den kommerziellen Anbietern unterscheiden. Unternehmensangaben.