Digitalstrategie:
Warner Media plant drei Streaming-Varianten
Der US-Medienkonzern rechnet mit einer "beträchtlichen strukturellen Verschiebung" im Videostreaming-Markt. Netflix und Amazon dürften einiges an Lizenzware verlieren.
Der geplante Videostreamingdienst von Warner Media wird im vierten Quartal 2019 mit drei inhaltlich verschiedenen Varianten an den Start gehen. Dies teilte jetzt AT&T auf einer Investorenkonferenz mit. Der US-Telekommunikationskonzern hatte erst vor wenigen Monaten Time Warner für 84,5 Milliarden Dollar übernommen.
Danach soll es ein Einstiegspaket mit dem Schwerpunkt "Filme" geben sowie ein Premium-Paket mit eigenproduzierten Programmen sowie Blockbuster-Filmen. Die dritte Variante umfasst die Angebote der beiden anderen Varianten und bietet darüber hinaus Zugriff auf das umfangreiche Filmarchiv von Warner Media sowie auf zusätzliche Lizenzinhalte, wie das US-Branchenmagazin Variety berichtet.
Noch nicht kommuniziert wurden allerdings die geplanten Abonnementspreise für die einzelnen Varianten. Auch über den Namen des geplanten Streamingdienstes, mit dem das Unternehmen gegen Netflix, Amazon Prime Video und den ebenfalls für nächstes Jahr geplanten Streamingdienst von Disney mit dem Namen Disney+ antreten will, machten AT&T und Warner Media bislang noch keine Angaben.
Breitere Zielgruppe anvisiert
Laut Warner Media CEO John Stankey soll der Streamingdienst eine breitere Zielgruppe ansprechen als dies bei den Warner-Media-Units HBO, Turner und Warner Bros. der Fall sei. "Wir wollen die relevante demografische Basis erweitern", erklärte Stankey.
Mit dem Fokus auf den eigenen Videostreamingdienst will sich Warner Media – ebenso wie Disney – künftig bei Lizenzvergaben für Dritte merklich zurückhalten. "Einige der etablierten Betreiber in diesem Bereich müssen davon ausgehen, dass ihr Content-Angebot stark schrumpft", so Stankey weiter. Die nächsten 18 bis 24 Monate dürften eine "beträchtliche strukturelle Verschiebung" auf dem Videostreaming-Markt bringen.