"Enthüllungsstory" um Bordzuschlag:
Warum die Deutsche Bahn genervt auf Bild reagiert
Anfang Oktober ein Thema, Ende Januar noch einmal: Das Bild-Team um Julian Reichelt schickt der ersten Story zu Preiserhöhungen bei der Bahn eine weitere hinterher.
Eigentlich eckt Julian Reichelt, der seit einem Jahr als Chefredakteur allein an der Spitze von Bild steht, mit reißerischen Schlagzeilen oder fragwürdigen Bildern an. Die Deutsche Bahn hat jetzt die Nase voll, weil das Springer-Blatt unter seiner Herrschaft so eine Art "Wiederholungstäter" ist. Jürgen Kornmann, Leiter Kommunikation Personenverkehr der Deutschen Bahn, stößt auf, dass Bild diese Woche erneut den im Oktober 2018 kommunizierten Bordzuschlag beim Kartenkauf in Fernzügen thematisiert.
Der PR-Manager wendet sich mit folgender Aussage per Mitteilung an die Presse:
"Keine Frage: Man kann die Erhöhung des Bordzuschlags im DB-Fernverkehr seit 9. Dezember auf 19 Euro kritisieren. Dafür habe ich jedes Verständnis. Aber wie Bild trotz unserer Presseinfo vom 4. Oktober und eigener Berichterstattung dazu am gleichen Tag plötzlich am 22. Januar 2019 (mehr als drei Monate später!) eine Enthüllungsstory aus dem Hut zu zaubern, das Thema als 'neu' und uns als 'Heimlichtuer' hinzustellen, das ist unterirdisch!"
Auch tut der Bahn-Manager seinen Unmut per Twitter kund:
Keine Frage: Das Team um Julian Reichelt eckt mal wieder an.
Die Arbeit des Bild-Chefs haben vor wenigen Monaten Schüler seiner früheren Schule auf besondere Art und Weise durchleuchtet. In einem Interview mit dem Redakteursnachwuchs gab sich Julian Reichelt fast schon naiv. Die Schülerzeitung nutzte das geschickt – und veröffentlichte ein entlarvendes Porträt unter großer Beobachtung.
Zudem ist der Bild-Manager für "besonders einseitige oder missratene Berichterstattung über Aspekte der Einwanderungsgesellschaft" mit dem neuen Negativpreis "Die Goldene Kartoffel" vom Verein Deutsche Medienmacher ausgezeichnet word.