Bei Schulungen und Trainings, beispielsweise im Automobilbereich, ist der Einsatz von Gamification beispielsweise anhand eines ‚Qualifizierungs-Quiz’ erprobt, bei dem die Interessenten für ein Event vorab mitmachen ‚müssen‘, um überhaupt teilnehmen zu dürfen. Über den spielerischen Weg stellen viele die angeforderten Informationen bereitwillig zur Verfügung. Darüber hinaus versorgen eigens für eine Veranstaltung oder Messe entwickelte Apps Teilnehmer schon im Vorfeld eines Events mit weiteren, ständig aktualisierten Informationen zu Zeit- und Lageplänen, Parkmöglichkeiten oder zusätzlichen personalisierten und individuellen Services. Nutzer profitieren von der App, da sie sich darüber ihr individuelles Programm zusammenstellen oder sich zu einem Messestand führen lassen können. Gleichzeitig weiß der Veranstalter so, wer sich für welchen Vortrag interessiert. Über eine solche Messe-App können Besucher und Aussteller außerdem direkt Termine vereinbaren und Gesprächsinhalte abstimmen.

Daten schaffen individuelle Erlebnisse

Innovative Technologien wie AR oder VR, interaktive Touch- oder Gestik-Anwendungen und Fahrsimulatoren generieren nicht nur Informationen, sondern sorgen vor allem in der Live-Kommunikation für spannende, unterhaltsame und gleichzeitig maßgeschneiderte Erlebnisse. Mithilfe speziell konzipierter (Augmented Reality-)Apps für das eigene Smartphone – oder aber die Leihgabe von Geräten vor Ort – werden beispielsweise Teilnehmer einer Produktschulung aus dem Automobilbereich entsprechend ihrem Wissensstand und persönlicher Interessensgebiete angesprochen. Dank integrierter, smarter Challenges, bei denen sich der Teilnehmer mit den Kollegen messen kann, kommt auch der Spaßfaktor nicht zu kurz.

Aber nicht nur im Automobilbereich kommen digitale Tools zum Einsatz: Ein Life-Voting für das Design der Limited Edition eines neues Shampoos auf einer Kosmetikmesse bindet die vorwiegend weiblichen Besucher aktiv ein und erforscht gleichzeitig die Vorlieben der Stimmgeberinnen, um sie hinterher wiederum mit maßgeschneiderten Contents zu adressieren.

Trotz aller Technikfaszination darf das eigentliche Produkterlebnis und der menschliche Aspekt in der Live-Kommunikation nicht zu kurz kommen. Teilnehmer einer automobilen Produktvorführung etwa wollen in erster Linie das Fahrzeug sehen, anfassen und ausprobieren – und sich vor Ort mit dem Hersteller sowie anderen Händlern austauschen. Technik sollte dabei unterstützen, sich jedoch nicht aufdrängen. Sonst entsteht ein Overkill, der auch nicht durch die gewonnen Daten wettzumachen ist. 

Personalisierung als Instrument zur Kundenbindung

Nach dem Event sorgen digitale Tools und beispielsweise Aktionen in den Sozialen Netzwerken dafür, dass sich Teilnehmer und Besucher dauerhaft an Marken und Live-Erlebnisse erinnern. Bei Schulungen und Trainings helfen E-Learning Tools, Erlerntes langfristig digital verfügbar zu machen. Durch individuelle Nachfassaktionen oder Bewertungstools bleiben Vertriebsmitarbeiter und Teilnehmer langfristig in Kontakt. Je messbarer Kundenkommunikation rund um das Live-Erlebnis wird, desto besser gelingt es, die Kunden zu jeder Zeit am richtigen Ort auf die richtige Art und Weise ansprechen.

Gelingt es Unternehmen und Marken, das Potential der Daten zu heben und kreativ in eine spannende Live-Kommunikation umzuwandeln, stellen Menschen dafür gerne Informationen bereit. Schließlich ermöglicht datengetriebene Livekommunikation personalisierte Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben.


Autor: W&V Gastautor:in

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