So ganz klar sind die Gründe nicht. Nur eines ist offenbar: Die Partnerschaft passt nicht mehr. Die Personen, mit denen Burda 2012 eine Zusammenarbeit vereinbart hatte, haben die Huff Post verlassen.

Mitte 2016, im Jahr nach der Übernahme des Mutterunternehmens AOL durch Verizon, verließ Arianna Huffington ihr Unternehmen. Huff-Post-CEO Jimmy Maymann gab seinen Job bei AOL als Chef der Consumerbrands Anfang 2017 ab. Er hatte den Deal mit Burda maßgeblich verhandelt. 

Seit die Gründerin weg ist, läuft es nicht mehr rund

Wie die AOL-Verantwortlichen heute denken, ist nach außen nicht ersichtlich. Arianna Huffington hatte ihre Site einst als wichtige linksliberale Plattform groß gemacht und zu beachtlichen Erfolgen geführt. Nicht nur Burda, sondern auch Axel Springer und Spiegel Online hatten sich 2012 um die deutsche Lizenz bemüht.

Arianna Huffington galt jedoch früh als Vertraute des Verleger Hubert Burda, sie war im Vorfeld der Zusammenarbeit und danach häufig Gast auf Burdas DLD Konferenz. Im Oktober 2013 ging die deutsche Huff Post an den Start. 

Ohne die charismatische Gründerin verblasst die Strahlkraft der Marke in den USA. Selbst die liberale Ausrichtung wird Gerüchten zufolge diskutiert (noch ist sie zu sehen). Dass es bei Verizon nach den Übernahmen unter anderem von AOL und Yahoo grundsätzlich rumpelt, ist bekannt. Aus der gemeinsamen Dachmarke der Portale, Oath, wurde zum Jahreswechsel die Verizon Media Group.

Wo es hierzulande hakte

Journalistisch hat die Huffpo allerdings auch in Deutschland nicht die Höhen der etablierten Marken dauerhaft erreicht. Daran konnten auch viele prominente Gastautoren und TV-Journalist Cherno Jobatey als Editorial Director wenig ändern. An den Zahlen hat es laut BurdaForward nicht gelegen. Die Huff Post sei profitabel gewesen.

Auch die Entwicklung der Reichweiten war zuletzt positiv. Im Dezember 2018 kam die Site laut AGOF auf 8,2 Millionen Unique User. In den beiden Vorjahren lag der Wert bei 6,1 Millionen und 2015 bei 5,3 Millionen. Als Zahl der Kontakte meldete die AGOF 28,8 Millionen, diese lag 2016 mit 31,7 Millionen schon einmal höher.

Zur Einordnung: Für die BurdaForward-Schwester Focus Online meldete die AGOF für den Dezember 21 Millionen Unique User und 420 Millionen Kontakte. 


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.