Prozess mit Cathy Hummels im Februar:
Gericht klärt: Was dürfen Influencer?
Im Februar könnte das Landgericht München im Fall Cathy Hummels einen Präzedenzfall schaffen und klären, wo "bezahlte Partnerschaft" endet und wo Werbung beginnt.
Unter Beteiligung von Instagram-Berühmtheit Cathy Hummels wird im kommenden Jahr in München ein für die Werbebranche bedeutender Rechtsstreit ausgefochten: Welche Informationspflichten gelten für Influencer?
Das Landgericht in der bayerischen Landeshauptstadt hat für den 11. Februar die mündliche Verhandlung angesetzt, Hummels' persönliches Erscheinen ist angeordnet. Verklagt worden ist die Ehefrau des Fußballprofis Mats Hummels vom Verband Sozialer Wettbewerb. Der Vorwurf: Cathy Hummels mache auf dem Foto-Portal Instagram verbotene Werbung.
Cathy Hummels hat Werbeverträge mit mehreren Modefirmen, sie bekommt Geld für die Nennung der Unternehmen und ihrer Produkte. Diese Beiträge kennzeichnet die frühere Moderatorin dementsprechend als "bezahlte Partnerschaft". Der Verband hat sie wegen 15 Postings verklagt, bei denen dieser Hinweis fehlte.
Im Juli hatte Hummels in einem dieser Fälle eine Abmahnung akzeptiert, in den übrigen Fällen aber will sie die Sache bis zum Ende ausfechten, weil diese Beiträge nach Angaben ihrer Anwälte auch nicht mit Gegenleistungen verbunden waren. ”Recht auf freie Meinungsäußerung, dafür kämpfe ich“, schrieb sie im Sommer in einem Beitrag auf Instagram.
Das Verfahren stößt keineswegs nur bei Hummels' Followern auf Interesse. Denn der Prozess berührt die Frage, ob Prominente überhaupt Produkte oder Dienstleistungen aus freien Stücken empfehlen dürfen, ohne dabei eine Klage zu riskieren.
Das Anheuern bezahlter Influencer ist inzwischen in vielen Branchen üblich. Hier ein Überblick übers Geschehen.
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