Android-Verfahren:
Google wehrt sich gegen EU-Milliardenstrafe
Google will die über 4 Milliarden Euro schwere Wettbewerbsstrafe rund ums Smartphone-Betriebssystem Android wie angekündigt vor Gericht kippen.
Im Sommer entschied die Europäische Kommission, dass Google Herstellern von Android-Geräten und Betreibern von Mobilfunknetzen seit 2011 rechtswidrige Einschränkungen auferlegt habe. Die Strafe: 4,34 Milliarden Euro. Nun hat Google - wie angekündigt - Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Hintergrund: Die Brüsseler Behörde wirft Google den Missbrauch seiner Marktdominanz bei Smartphone-Betriebssystemen vor. Die Kommission stört sich unter anderem daran, dass Hersteller von Android-Smartphones, die Google-Dienste einbinden wollen, immer ein komplettes Paket aus elf Apps des Internet-Konzerns auf die Geräte bringen müssen. So kommen zum Beispiel auch Googles Webbrowser Chrome und die Google-Suche immer auf die Geräte, selbst wenn ein Hersteller zum Beispiel nur die App-Plattform Play Store installieren will.
Aus Sicht der EU sichert Google damit die Vorherrschaft seiner Suchmaschine auf den Smartphones zum Nachteil des Wettbewerbs. Außerdem kritisiert die Brüsseler Behörde die so genannte Anti-Fragmentierungs-Vereinbarung, wonach Anbieter von Geräten mit Google-Diensten nicht gleichzeitig auch Smartphones mit stark abgewandelten Android-Versionen verkaufen können.
Google sieht durch die Forderungen der Kommission die Voraussetzung dafür bedroht, dass Android Geräteherstellern kostenlos angeboten wird.
W&V Online/dpa