Nach Richemont-Übernahme:
Luxus-Shop Net-a-porter baut Sortiment aus
Für ein schickes Outfit sind Schuhe, Handtasche und andere Accessoires unerlässlich. Davon können Modebewusste demnächst bei Net-a-porter noch mehr bekommen.
Der Luxus-Laden Net-a-porter, der pro Jahr mehr als 2 Mrd. Euro vor allem mit Bekleidung umsetzt, holt Nayla Touma ins Team. Sie soll den Einkauf für die Bereiche Schuhe, Taschen und Accessoires leiten. Bislang war sie in ähnlicher Position bei dem New Yorker Kaufhaus Bergdorf Goodman. Berichten wird sie an die Einkaufschefin Elizabeth von der Goltz, die früher ebenfalls bei Bergdorf Goodman gearbeitet hat.
Ihren neuen Job übernimmt Touma Ende Februar, im April wird sie voraussichtlich nach London umziehen. Sie ist nicht die einzige, die das Accessoire-Geschäft bei Net-a-porter ankurbeln soll. Billie Faricy-Hyett steigt auf zum Einkaufsmanager Taschen, Accessoires und Beauty und Thalia Tserevegou zum Einkäufer für Schuhe.
Nayla Pouma verabschiedet sich via Instagram von ihrem alten Arbeitgeber:
Die italienische Yoox Net-A-Porter Group, zu der Net-a-porter gehört, konnte 2017 ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen. Die Umsätze summierten sich auf 2,09 Milliarden Euro, ein Plus von 11,8 Prozent. Erstmals in einem Geschäftsjahr erwirtschaftete der Konzern mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Bestellungen, die über Apps auf Mobilgeräten – also Smartphones und Tablets – getätigt wurden.
Die guten Aussichten bewogen den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont, seinen Anteil aufzustocken und Yoox-Net-A-Porter vollständig zu übernehmen. Der Konzern aus Genf lässt sich den Kauf des Internet-Luxusmodehändlers bis zu 2,8 Milliarden Euro kosten. Richemonts Umsätze beliefen sich 2017 auf 10,65 Mrd. Euro.
Die etablierten Luxusanbieter taten sich lange schwer mit dem Online-Handel. Startups hatten leichtes Spiel. Diese Gelegenheit nutzte Federico Marchetti, Gründer von Yoox. Er schaffte es, die Firma großzumachen. Im Jahr 2000 begann er in einer Garage in der Nähe von Bologna, das Online-Geschäft mit der Haute Couture voranzutreiben. Heute beliefert der Shop Kunden in 180 Ländern. 2015 erfolgte die Fusion mit der Richemont-Tochter Net-A-Porter. "Träumen und Neues schaffen zum Wohle unserer Kunden war schon immer meine Motivation", sagte der Mittvierziger nach der Bekanntgabe des Übernahmeangebots. Dabei hilft jetzt Richemonts Unterstützung: Zusätzliche Ressourcen sollen in Technologie, Logistik, Mitarbeiter und Marketing fließen.