Streamingdienste nicht ganz unschuldig

Weit verbreitet ist die Passwort-Weitergabe aber nicht nur in der jüngsten Altersgruppe. Laut der Studie geben auch in der Gruppe der 35- bis 74-Jährigen immerhin 29 Prozent ihre Log-in-Daten an Dritte weiter.

Für die Streaming-Anbieter hat dies ernsthafte ökonomische Folgen. Laut einer Studie von Parks Associates entgingen den Diensten vergangenes Jahr etwa 9,1 Milliarden Dollar aufgrund von Passwort-Weitergabe oder Passwort-Piraterie. Bis 2024, so die Prognose des US-Marktforschers, könnte die Summe sogar auf 12,5 Milliarden Dollar steigen.

An dem Problem nicht ganz unschuldig sind aber auch die Streamingdienste selbst. "Die Hälfte der Menschen in diesem Land leben in Haushalten mit maximal zwei Personen. Und trotzdem bieten diese Dienste fünf Streams (pro Abonnement) an", kritisierte jüngst Tom Rutledge, CEO des Telekommunikationsriesens und Kabelnetzbetreibers Charter Communications. "Es stehen also mehr Streams zur Verfügung als es überhaupt Haushalte gibt, die sie nutzen könnten."


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.