
Telekommunikation:
Vodafone setzt auf Windkraft
Start der ersten "Mobilfunkmühle": Vodafone montiert Mobilfunk-Stationen an Windräder und versorgt diese so künftig mit erneuerbarerer Energie.

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LTE- und 5G-Stationen von Vodafone sollen in Zukunft durch vier Windkraft-Turbinen in 50 Meter Höhe direkt mit Strom beliefert werden. Dazu startete der Mobilfunkkonzern zusammen mit dem Berliner Start-up Mowea Deutschlands erste "Mobilfunkmühle" in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern), wo der erste LTE-Standort mit vier Mikro-Windturbinen ausgestattet wurde. Das Projekt ist Teil der größer angelegten Unternehmensstrategie, bis zum Jahr 2022 die Vodafone-Netze zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu versorgen. "Mobilfunkantennen und Windräder haben etwas gemeinsam: Beide Technologien benötigen Höhe, um effektiv zu arbeiten", so Vodafone-Pressesprecher Tobias Krzossa.
"Wir wollen zunehmend neue Energiequellen nutzen, um Netz ins Land zu bringen"
Mowea ist auf die Entwicklung modularer Windkraft-Systeme spezialisiert. Die Idee dazu sei an der Technischen Universität in Berlin entwickelt worden, um die Kleinwindkraft zu standardisieren und sie damit für Unternehmen flexibel und wirtschaftlich zu gestalten. Im Vergleich zu großen Windkraftanlagen können die Systeme von Mowea vergleichsweise einfach und kostengünstig an den Standort transportiert und installiert werden. "Wir wollen zunehmend neue Energiequellen nutzen, um Netz ins Land zu bringen", sagt Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter. So statte Vodafone in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2021 mehr als 1100 Mobilfunkstationen mit Solaranlagen aus, kündigte er an.
Steigender Strombedarf infolge der zunehmenden Vernetzung in den Rechenzentren
Der rasante Ausbau der Mobilfunktechnik steht jedoch bei einigen Umweltaktivisten in der Kririk: Zwar können 5G-Sendemasten die Daten energieeffizienter übertragen, doch dafür steigt auch der Strombedarf infolge der zunehmenden Vernetzung in den Rechenzentren. Laut einer aktuellen Studie des Stromkonzerns EON kann allein 5G den ohnehin stark wachsenden Strombedarf in Rechenzentren um bis zu 3,8 Terawattstunden bis zum Jahr 2025 zusätzlich erhöhen. Das wäre genug Strom, um alle 2,5 Millionen Menschen der Städte Köln, Düsseldorf und Dortmund ein Jahr lang zu versorgen. (dpa)