Unverzichtbar ist das Smartphone dennoch für viele: 38 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass es eine "große Entbehrung" bedeuten würde, zwei Wochen lang darauf zu verzichten. Diese Quote steigt, je jünger die Befragten sind: In der Generation Y zwischen Anfang 20 und Mitte 30 sind es 40 Prozent, in der Gen Z unter 22 Jahren fast jeder Zweite.

Nur etwa vier von zehn Befragten aller Altersstufen wünschen sich ein Allroundgerät, um alles zu erledigen. Aber: Wenn sie einmal auf einem Gerät zugange sind, etwa beim Buchen einer Reise oder beim Einkaufen, dann bleiben sie dabei. Nur einer von zehn Deutschen wechselt während der Aktivität von einem Gerät zum anderen, um dort etwa die Hotelsuche oder den Chat fortzusetzen.

Second und third Screens

Dass ein Allrounder für viele Deutsche keinen Sinn hat, ergibt sich daher eher aus dem Befragungsergebnis, dass die Hälfte von ihnen (49 Prozent) parallel mehrere Dinge auf mehreren Apparaten erledigen - das schließt aber Fernsehschauen mit ein, umfasst also die Nutzung der Second Screens. Am häufigsten nutzen junge Menschen zwei oder mehr Geräte gleichzeitig: Zwei Drittel der jungen Deutschen der Gen Z und Y surfen oder chattet beispielsweise via Smartphone, während am PC ein Film gestreamt wird oder nach Klamotten gestöbert. Über alle Altersgruppen tut das rund die Hälfte.

Bei der täglichen Nutzung ihrer Smartphones ziehen die meisten Deutschen den mobilen Browser vor. App vor Website gilt nur bei der Bestellung von Essen (28 vs. 26 Prozent) und Taxis (24 vs. 21 Prozent). Wer für den nächsten Urlaub oder die Dienstreise recherchiert, nach Elektrogeräten stöbert, Bankgeschäfte tätigt, Klamotten kauft, Waren zurücksendet oder eine Bedienungsanleitung sucht, der tut das vor allem im Mobile Browser.

Mehr Streamen, mehr Wearables

Die Nutzung verschiedener Dienste via Smartphone steigt weiter an. 38 Prozent der Befragten nutzen heute häufiger Kartendienste als vor zwei Jahren, 37 Prozent scannen oder fotografieren heute häufiger Dokumente, mehr Mobile Banking betreiben 27 Prozent.

30 Prozent geben an, mehr als noch 2017 auf Sprachassistenten zurückzugreifen, wenn sie Mails und Nachrichten verfassen - allerdings nutzen zwei Drittel der Deutschen selten oder nie Sprachassistenten. Die Nutzer sind vor allem die 18- bis 22-Jährigen: Ein Viertel von ihnen benutzt Sprachbefehle häufig/regelmäßig. Ebenfalls ein Viertel aller Befragten kann sich aber vorstellen, Smart Speaker und Home Assistants künftig vermehrt im Alltag einzusetzen.

Weitere Trendthemen der jungen Nutzer: 41 Prozent der Gen Z wollen in den nächsten zwei Jahren Wearables, zum Beispiel Smart Watches, verstärkt benutzen. 52 Prozent sagen das über "Home Entertainment Streaming Devices", also alle Streaming-Hilfsmittel vom Smart TV über Apple TV bis zum Amazon Fire TV Stick. 44 Prozent gehen davon aus, künftig Digital Displays stärker zu nutzen - das sind vor allem Screens im öffentlichen Raum. (W&V Online/&sh


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.