
Media-Währungen:
Agma, Agof und AGF sollen enger zusammenrücken
Die Media-Forschungsverbünde Agma, AGF und Agof sollen enger zusammenarbeiten. Darauf haben sich Medien, Werbetreibende und Agenturen in der Agma geeinigt.

Foto: Sonja Herpich für W&V
Die drei großen Media-Joint-Industry-Committees Agma, Agof und die AGF sollen enger zusammenarbeiten. Darauf haben sich Vertreter von Werbekunden, Agenturen und Medienunternehmen in der jüngsten Arbeitsausschusssitzung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) geeinigt.
Die Vertreter aller Lager verabschiedeten einstimmig ein Papier, das den Weg der Reichweiten-Forschungs-Bündnisse zu mehr Kooperation ebnen soll. Es gehe darum, Agma, AGF und Agof "zu einer intensiveren Zusammenarbeit zu bewegen", erklärt die stellvertretende Agma-Vorstandsvorsitzende Andrea Tauber-Koch im Interview mit W&V.
"Alle müssen sich zusammensetzen und fragen, wo es Synergien gibt", sagt die Mediachefin der Commerzbank. "Der Austausch von Know-how", so der Agma-Vorstandsvorsitzende Axel Pichutta. „hat bislang nicht in dem Umfang stattgefunden, den wir uns wünschen“.
Die Agma reagiert mit ihrer Initiative auf einen Vorstoß von OWM-Chefin Tina Beuchler. Die Vorsitzende des Werbekundenverbands hatte Anfang des Jahres eine "Konsolidierung" der deutschen Media-JICs gefordert. Schließen würden Märkte und Medien ebenfalls zusammenwachsen.
Erst mal keine "Konsolidierung", aber mehr Kooperation
Das Agma-Papier meidet jedoch den Begriff Konsolidierung und schlägt diplomatischere Töne an. Eine unmittelbare Zusammenlegung von Agma, Agof und AGF würde vor allem in den Lagern der TV-Sender und Onlinern auf großen Widerstand stoßen.
Die deutschen TV-Sender unterhalten mit der Arbeitsgemeinschaft Videoforschung ein eigenes Media-JIC, ebenso wie die Online-Wirtschaft mit der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof). Beide Organisationen kooperieren zwar mit dem Allmedia-Verbund Agma, agieren und entscheiden aber eigenständig.
Auf lange Sicht schließt Agma-Vorstandschef Pichutta aber auch gemeinsame Strukturen nicht aus. Es könne "in Zeiten zunehmend konvergenter Mediennutzung irgendwann zwingend sein, über eine Zusammenführung in größerem Sinne nachzudenken", sagt Pichutta gegenüber W&V. Erst einmal müsse man sich aber "überhaupt auf den Weg machen".
Konkret geht es im ersten Schritt offenbar darum, Doppelstrukturen und Überschneidungen bei Forschungsprojekten abzubauen. So messen sowohl das Fernseh-JIC AGF und das Online-JIC Agof die Nutzung von Online-Videos. "Die Frage der Bewegtbildausweisung steht auf der Agenda", sagt Agma-Vize Tauber-Koch.