Vorerst nur in den USA:
Amazon startet Online-Apotheke
Der Zeitpunkt ist günstig: In einer Zeit, in der viele nur ungern ihre vier Wände verlassen, startet Amazon seinen Bestellservice für rezeptpflichtige Medikamente. Amazon Pharmacy ist erstmal nur in den USA verfügbar.
Der weltgrößte Onlinehändler Amazon greift im US-Arzneimittelmarkt an. Über den neuen Service "Amazon Pharmacy" können Kunden in den Vereinigten Staaten künftig verschreibungspflichtige Medikamente bestellen, wie der Internet-Gigant in Seattle mitteilte.
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, Amazon Pharmacy zu nutzen. In der Amazon-App lässt sich ein Profil anlegen, in der sich die Versicherungsnummer eingeben lässt, man seine Rezepte verwalten und seine Zahlungsoptionen eingeben kann. Wer Mitglied bei Amazon Prime ist, erhält binnen zwei Tagen seine bestellten Medikamente - kostenlos und dazu noch mit Rabatt. Bei Generika gewährt Amazon bis zu 80 Prozent Rabatt, bei Markenmedikamenten sind es 40 Prozent.
"Da immer mehr Menschen ihre alltäglichen Besorgungen von zu Hause aus erledigen wollen, ist die Apotheke eine wichtige und notwendige Ergänzung des Amazon-Online-Shops", kommentierte Doug Herrington, Senior Vice President of North American Consumer bei Amazon. "Pillpack bietet seit über sechs Jahren einen außergewöhnlichen Apothekenservice für Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen. Jetzt erweitern wir unser Apothekenangebot auf Amazon.com, was mehr Kunden dabei helfen wird, Zeit und Geld zu sparen, ihr Leben zu vereinfachen und sich gesünder zu fühlen".
"Wir haben Amazon Pharmacy so konzipiert, dass die Kunden an erster Stelle stehen - und damit Amazons Kundenzentrierung auf eine Branche angewendet, die umständlich und verwirrend ist", sagte TJ Parker, Vizepräsident von Amazon Pharmacy. "Wir arbeiten hart hinter den Kulissen, um die Abläufe nahtlos zu gestalten, so dass jeder, der ein Rezept benötigt, die Optionen versteht und seine Bestellung zum günstigsten Preis aufgeben und seine Medikamente schnell geliefert bekommen kann."
An der Börse brachte der Vorstoß die großen US-Drogerie- und -Apothekenketten CVS, Walgreens und Rite Aid heftig unter Druck. Dass Amazon es auf den riesigen US-Arzneimittelmarkt abgesehen hat, war schon länger klar. Der Konzern hatte den Einstieg seit Jahren vorbereitet und 2018 bereits die Online-Apotheke Pillpack übernommen.
am/mit dpa