
Web-Weihnachten:
Amazon verschiebt Black Friday in Frankreich
Nach Boykottaufrufen französischer Politiker und Händler wegen des landesweiten Shutdowns zeigt sich Amazon einsichtig. Der Rabatttag Black Friday wird in Frankreich auf den 4. Dezember verschoben.

Foto: Amazon
In Frankreich dürfen im Lockdown in den Geschäften nur lebenswichtige Produkte verkauft werden. Online hingegen ist weiter alles zu haben. Politiker und Händler haben daher vor Weihnachten zu einem Amazon-Boykott aufgerufen. "In diesem Jahr gehen wir die Verpflichtung für ein Weihnachten ohne Amazon ein", heißt es in einer Online-Petition, die der französische Abgeordnete Matthieu Orphelin initiierte und die inzwischen mehr als 24.000 Menschen unterzeichneten. Auch andere französische Politiker aus dem Lager der Grünen und der Sozialisten, darunter die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Künstler und die Gewerkschaft der französischen Buchhändler unterstützen die Initiative.
Zumindest was den Black Friday betrifft lenkt der E-Commerce-Riese nun von sich aus ein. Nachdem Amazon zuvor schon auf Druck der Regierung darauf verzichtete hatte, im Radio für die Schnäppchenschlacht zu werben, kündigte Amazons Frankreich-Chef Frederic Duval gegenüber dem französischen TV-Sender TF1 an, dass der Black Friday in Frankreich vom 27. November auf den 4. Dezember verschoben wird. Für diesen Zeitraum hatte Frankreichs Premier Emanuel Macron eine mögliche Öffnung des Einzelhandels wieder in Aussicht gestellt.
Der US-Konzern schließt sich mit der Verschiebung französischen Einzelhändlern wie Carrefour an, die zuvor schon auf die Schnäppchenjagd im Web Ende November verzichteten. Eine solche ist für Amazon eigentlich auch gar nicht nötig. Denn Rubel rollt auch so. Seit Anfang November stiegen die Umsätze von Amazon in Frankreich gegenüber dem Vorjahr um 40 bis 50 Prozent.