
Kooperation mit Streamingdienst:
BBC steigt bei Milliennials-Plattform Quibi ein
Im April nimmt das mobile Videoportal Quibi für junge Leute den Betrieb auf. BBC News wird eine tägliche Nachrichtensendung zuliefern.

Foto: Quibi.com
Quibi und BBC News arbeiten zusammen. Der britische Sender wird eine eigene tägliche Nachrichtensendung für Millennials produzieren, die ab April 2020 in den USA als exklusives internationales Nachrichtenformat ausschließlich für die mobile Nutzung auf Quibi konzipiert wird. BBC News wird damit Teil des geplanten täglichen Nachrichten- und Informationsprogramms von Quibi unter dem Titel "Daily Essentials".
Die Nachrichtensendung wird in der Londoner BBC-Zentrale an fünf Tagen pro Woche produziert, jede Episode wird fünf Minuten lang sein. Die Videonachrichten sollen eine Auswahl der wichtigsten Nachrichten aus aller Welt bieten, damit die Nutzer von Quibi über die wichtigsten Weltereignisse informiert sind.
Die Streamingplattform Quibi soll außerdem Filme oder Serienepisoden auf Mobilgeräten zeigen - aber keine wird mehr als zehn Minuten lang sein. Hinter Quibi stehen der Filmproduzent Jeffrey Katzenberg und die ehemalige Ebay- und HP-Chefin Meg Whitman. Steven Spielberg, Guillermo del Toro, Christoph Waltz, Darren Criss und Jennifer Lopez haben bereits Projekte mit Quibi zugesagt.
Mit "Game of Thrones"-Star Sophie Turner und Corey Hawkins ("The Walking Dead") ist eine Thriller-Serie geplant.
Zu den Investoren zählen Disney, Warner und weitere große US-Studios. Der Streamingdienst soll werbefinanziert für 5 Dollar im Monat und werbefrei für 8 Dollar im Monat angeboten werden. Schon im Juni meldete das Wall Street Journal, dass Quibi für 100 Millionen Dollar Werbezeiten verkauft habe - zwei Drittel der angepeilten Werbeplätze. Als Markenpartner zum Auftakt sind Procter & Gamble, Walmart, Anheuser-Busch Inbev und Pepsi Co dabei.
Und als Inhaltepartner nun also die renoimmierte BBC. Jim Egan, CEO BBC Global News, beschwört den Startup-Charakter, den die BBC noch nach beinah 100 Jahren habe. Man habe sich seit 1922 stets "auf zwei Dinge konzentriert: die ständige Weiterentwicklung, um unsere Zuschauer auf neue Arten zu erreichen, und vertrauenswürdige Nachrichten und Unterhaltung von höchster Qualität zu bieten". Und aktuelle Entwicklungen nicht zu verpassen. Quibi-Gründer Katzenberg sagte, er sei stolz darauf, eine so bedeutende Nachrichtenmarke zur Zusammenarbeit gefunden zu haben. Die BBC genieße in den USA einen sehr guten Ruf, vor allem in der jungen Zielgruppe von 18 bis 35, die Quibi erreichen mölchte.