Die Deutsche Telekom nimmt den zweiten Platz ein. Eine emotionale Bildsprache sowie ein überzeugendes Kultur- und Wertesystem motivieren die Kandidaten, mehr über die Arbeit zu erfahren. Unternehmensleitlinien im Gewand der Corporate Identity nehmen Interessierte an die Hand und geben einen nachvollziehbaren Einblick in den Arbeitsalltag. Ein weiterer Konsumgüterkonzern landet auf Platz drei des Rankings. Henkel überzeugt mit einer durchdachten Bildsprache. Hoher und emotionaler Bildanteil, angemessen viel Text und die eigene Handschrift, wie selbstdesignte Icons und Grafiken, führen zukünftige Talente durch die digitale Unternehmenswelt.

Das sind die Schlusslichter

Die drei Schlusslichter des Storytelling-Rankings punkten zumindest bei einem Kriterium: Alle besitzen eine auf das Unternehmen zugeschnittene visuelle Sprache. Vor allem Continental arbeitet mit einer einheitlichen Bildsprache. Jedoch finden Seitenbesucher kein authentisches und sichtbares Werteschema, auch nach ausgiebiger Suche durch die Unterseiten. Die Karriereseite von Vonovia könnte sich noch etwas nahbarer präsentieren, indem der Immobilienriese authentische Storys über den Arbeitsalltag seiner Mitarbeiter erzählt. Ob einzelne Mitarbeiter oder ganze Teams – Geschichten finden sich mit Sicherheit auch hier. Die Karriereseite der Lufthansa drückt sich an vielen Stellen noch zu schwerfällig aus.

Das sind die Erfolgsgeheimnisse der Top Five

Beiersdorf

Ein raffinierter Claim, kombiniert mit Empathie für Mitarbeiter und potenzielle Bewerber. Authentische Übermittlung der Werte über Videos und Bilder gehören genauso zum Konzept wie das Angebot überdurchschnittlicher Mitarbeiter-Benefits. Die Möglichkeit, einzelne Bereiche und Teams kennenzulernen, macht es leicht, die Beiersdorf-Arbeitswelt kennenzulernen.

Deutsche Telekom

Das Unternehmen gehört zu den Spitzenreitern und überzeugt durch das prominent platzierte Warum und den Teamspirit, der auf Fotos rüberkommt. Besucher der Seite können die einzelnen Teams kennenlernen und bekommen durch eine emotionale Sprache ein Gefühl für die Arbeit bei der Deutschen Telekom.

Henkel

Der Konzern besticht vor allem durch die emotionale Bildgestaltung der Karriereseite, durch außergewöhnliche Mitarbeiter-Benefits und den "Henkel Spirit". Nur bei der Sprache fehlt noch das gewisse Etwas – diese ist leider etwas zu trocken.

Adidas

So stylisch und dynamisch wie das Image der Marke wirkt auch die Karriereseite des weltbekannten Herstellers für Sporttextilien. Klarer Aufbau mit einer Sprache, die jede Zielgruppe trifft. Welche beruflichen Benefits der Konzern neben Selbstverwirklichung durch Sport noch zu bieten hat, bleibt leider offen.

Bayer

Besucher der Karriereseite werden zügig durch die Seite geführt und erfassen dabei quasi automatisch Werte und Benefits des Unternehmens. Ganz besonders sticht die "#BAYER360 - The Virtual Career Experience" hervor, die eine virtuelle Reise durch die Arbeitswelt des Konzerns ermöglicht. 

Tipps für Ihre Karriere-Website

"Erkennbare Werte und eine greifbare Vision sind ausschlaggebend für die Talente von morgen, sich für ein Unternehmen zu entscheiden", so Nora Feist, eine der Geschäftsführerinnen von Mashup Communications. Das Eintauchen in die Arbeitswelt gelingt über echte Geschichten direkt aus dem Alltag. Viele Unternehmen setzen diese Forderung um, indem sie sich außerhalb von abstrakten Buzzwords bewegen und mit Mitarbeiterstorys punkten. Unterschiede werden hier über die Erzählformen deutlich. Dabei stechen einige Unternehmen hervor, indem sie ihre Mitarbeiter auf kreative journalistische Art allein oder im Team über sich selbst und ihre Arbeit erzählen lassen und auf diese Weise tatsächlich gelebte Werte aufzeigen."

Während die Bildwelt bereits bei den meisten Unternehmen überzeugt, wird die Sprachwahl häufig noch stiefmütterlich behandelt. Hier bringen kurze, prägnante Sätze und lebhafte Beispiele entscheidenden Mehrwert. Neben greifbarer, emotionaler Kommunikation punkten Unternehmen mit faktenbasierten Alleinstellungsmerkmalen wie Mitarbeiter-Benefits. Doch auch hier ergibt die intensive Analyse Unterschiede zwischen den Traditionsunternehmen. "Karrieremöglichkeiten und Weiterbildung allein reichen nicht mehr aus, um hervorzustechen. Moderne Lebenskonzepte müssen in die anspruchsvolle Arbeitswelt integrierbar sein", empfiehlt Co-Chefin Miriam Rupp.


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.