
Jahresbilanz:
Burda profitiert vom Digital-Business
Der Digitalbereich des Hauses bleibt auf Wachstumskurs. Jetzt wird weiter in Technik und Innovationen investiert.

Foto: Michael Hudler
Das Digitale Business ist nach wie vor ein wichtiger Wachstumstreiber für das Haus Hubert Burda Media – doch auch das klassische Verlagsgeschäft bleibt durchaus lukrativ. Das zeigt die Bilanz des Geschäftsjahrs 2018, dessen Zahlen das Haus nun vorgelegt hat.
Unter dem Strich ging der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht von 2,67 Milliarden auf 2,66 Milliarden Euro zurück. Grund dafür seien "die Geschäfte in Indien und Afrika, wo wir Lehrbücher herstellen, sowie das Geschäft in Osteuropa", sagte Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender von Burda.
New Work wächst um fünf Prozent
Dafür wuchs der Geschäftsbereich Digitalmarken National um knapp fünf Prozent; er macht inzwischen 55 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Am besten entwickelte sich die New Work SE, die insbesondere mit Xing weiter im Geschäftsfeld E-Recruiting expandiert.
Mit der Entwiclung der E-Commerce-Unternehmen Cyberport und Computeruniverse zeigt sich Burda ebenso zufrieden wie mit der Ärzte-Bewertungs-Plattform Jameda. Auch die HolidayCheck Group AG läuft – sie konnte nach Angaben des Unternehmens 2018 "eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung durch einen konsequenten Fokus auf die Bedürfnisse der Urlauber und daran angepasste Technologien" erzielen.
Kindermedien boomen
Im Bereich Medienmarken National liegt der Umsatz bei rund 650 Millionen Euro, etwas unter Vorjahr. Weiter auf Wachstumskurs ist hier der Kindermedienverlag Blue Ocean, der auch durch internationale Lizenzen weiter expandiert; auch der Marketingdienstleister C3 entwickelt sich positiv. Noch relativ neu im Geschäftsbereich sind der "Zukunftspakt Apotheke" zwischen Burda und der Apothekergenossenschaft Noweda sowie die strategische Content- und Vermarktungsallianz mit ProSieben.Sat1.
Bei den Internationalen Medienmarken steuerte den größten Teil des Umsatzes von rund 413 Millionen Euro die Gruppe Immediate Media bei. Das Unternehmen, das sowohl im Zeitschriften- als auch im digitalen Konsumentengeschäft in Großbritannien aktiv ist, übernahm 2018 die größte britische Food-Medienmarke BBC Good Food von BBC Studios.
Osteuropa schwächelt
Dazu zählen auch das Digital- und Event-Geschäft – somit ist Burda jetzt größter Food-Publisher der britischen Insel. In Osteuropa und der Türkei, die beide zu dauerhaft unberechenbaren Märkten geworden sind, kam es dagegen zu Umsatz-Rückgängen.
Burdas internationale Investmentgesellschaft BurdaPrincipal Investments stellt langfristiges Wachstumskapital für schnell wachsende Technologie- und Medienunternehmen bereit und hat 2018 verstärkt in Deutschland, Großbritannien und Asien investiert. So wurde unter anderem das Investment an der asiatischen Fashion-Plattform Zilingo und an dem britischen Online-Blumenversand Bloom & Wild weiter aufgestockt.
Weitere Investments
Neu im Portfolio sind in die asiatische Gebrauchtwagen-Plattform Carsome und die E-Learning-Plattform Skillshare. In Deutschland gab es weitere Investitionen in das wachsende Nachbarschaftsnetzwerk Nebenan.de. Insgesamt investierte das Haus Burda im vergangenen Geschäftsjahr 195 Millionen Euro in neue Aktivitäten.
Die Umsatzerlöse im Bereich Druck liegen mit 130 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Die Ursachen dafür sind unter anderem Reduzierungen im Servicegeschäft, ein niedrigeres Auftragsvolumen und Preisrückgänge.