Umbau bei der Zeitung:
Das Neue Deutschland heißt jetzt nd.DerTag
Die linke Zeitung will mit dem neuen Titel ihren Wandel, der innerhalb der letzten 30 Jahre stattgefunden hat, verdeutlichen. Dazu gehört auch die neu aufgestellte und erweiterte Chefredaktion.
Die Tageszeitung Neues Deutschland bekommt einen neuen Look – inklusive einer Titel-Veränderung: Das Blatt, das weiterhin als "Sozialistische Tageszeitung" firmiert, erscheint ab sofort wochentags mit neuem Layout und unter dem Titel nd.DerTag. Und nähert sich damit weiter an die Wochenendausgabe an, die schon seit knapp zwei Jahren nd.DieWoche heißt.
Die Gründe für die Veränderung beschreibt Chefredakteur Wolfgang Hübner in seinem Editorial: Die Zeitung habe in ihrer fast 75-jährigen Geschichte "zwei Leben". Bis zur Wende im Jahr 1989 war die Zeitung in der DDR Zentralorgan der Partei SED; im zweiten Leben seit den Umbrüchen vor 30 Jahren sei sie eine "linke, redaktionell unabhängige Zeitung in Opposition zu den herrschenden Verhältnissen". Diese letzten 30 Jahre "wiegen schwer; sie sind eine neue Geschichte. Sie geben uns das Selbstbewusstsein, die Veränderungen auch im Zeitungstitel deutlich zu machen."
Überlegungen seit 1990
Bereits seit 1990 habe man immer wieder darüber nachgedacht, den Namen zu verändern – zumal auch nur noch sehr wenige Mitarbeiter in Redaktion und Verlag bereits "im ersten nd-Leben" dort gearbeitet hätten. "Und immer spielte dabei der Gedanke eine Rolle, ob uns das nicht als Flucht aus der Vergangenheit, als Etikettenschwindel ausgelegt würde", so Hübner. Das sei natürlich auch jetzt nicht ausgeschlossen. Aber: "Wir haben erst uns und unsere Zeitung gründlich verändert, nun folgt das Label - nicht andersherum."
Mit den Umbauten am der Zeitung gehen auch Veränderung in der redaktionellen Struktur einher. Ab sofort steigen der Leiter des Ressorts Hauptstadtregion, Martin Kröger, und die Politikredakteurin Ines Wallrodt mit in die Chefredaktion des Blattes auf. Gemeinsam mit Wolfgang Hübner, dem Redaktionsmanager Uwe Sattler und der Chefin des Wochenend-Ressorts, Regina Stötzel, sollen sie eine kollektive, gleichberechtigte Redaktionsleitung bilden.