Infografik: Saturns Abschied aus Europa

Infografik: Saturns Abschied aus Europa (Quelle: IDG Business Media, Unternehmensangaben)

Die Marke Saturn ist zu nah an Media-Markt

Saturn krankt an einem schweren Infekt: Die Marke ist diffus bis zur Unkenntlichkeit – und daher leicht zu verwechseln mit ihrer übermächtigen Schwester Media-Markt. "Die Produkte und Services, die beide Marken verkaufen, sind ja weitgehend deckungsgleich", bekennt Marketingchef Ewig. "Steht man im Laden, fragt man sich mitunter: Ist das jetzt Saturn oder Media-Markt?", so Peter Dräger, Experte für Einkaufserlebnisse bei Grey Shopper, Düsseldorf.

Der Markenführung gelang es in der Vergangenheit nicht, für Klarheit zu sorgen. Saturn wie Media-Markt pflegten jahrelang das Schnäppchenimage. "Geiz ist geil" hier, "Ich bin doch nicht blöd" dort. Eine Zeitlang lümmelte die Marke mit dem Ringplaneten-Logo bevorzugt in Science-Fiction-Kulissen herum. Media-Markt betrieb in der Werbung Jux und Tollerei auf Erden, Saturn im All.

Saturns neue Markenpositionierung versucht den Befreiungsschlag. Sie will "Geiz ist geil" vergessen machen – und baut dabei auf die Agentur, die ihr den spektakulär erfolgreichen Slogan eingebrockt hat: Jung von Matt.

Warum der Befreiungsschlag schon jetzt misslungen ist, warum das Ende der Marke Saturn strategisch Sinn ergibt und finanziell lohnt, kurz: warum das Aus unausweichlich ist – das beleuchtet die aktuelle W&V 22/2018.