Um den neuen Kundentypus und dessen verändertes Kaufverhalten zu verstehen und das Marketing gezielt darauf anzupassen, heißt es für die Marken nun, wichtige Kundendaten schnell und präzise zu erfassen und in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln. Das Problem dabei: Nur 24 Prozent der Befragten stufen ihre Fähigkeit, genaue Erkenntnisse zu sammeln und diese schnell umzusetzen, als "sehr stark" ein. Marken, die Kundeninsights sehr schnell sammeln und verarbeiten können, investieren denn auch höhere Budgets ins Marketing (50 Prozent), die Kundenakquise (52 Prozent) und Kundenbindung (44 Prozent).

Erlebnisse zahlen sich aus

Wer die Kunden mit begeisternden Erlebnissen anspricht, hat der Untersuchung zufolge einen echten Wettbewerbsvorteil: Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der Unternehmen mit einem klaren Fokus auf die Customer Experience übertreffen ihre Branchen in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 mit einem "signifikant besseren Ergebnis".

Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kunden mit ihren digitalen Markenerlebnissen zufrieden sind, bei Unternehmen mit starken Analysefunktionen (also mit schnellen Einblicken in neue Journeys) mehr als doppelt so hoch als bei Unternehmen mit weniger Insights (71 Prozent vs. 31 Prozent). Bis zum optimalen Kundenerlebnis scheint es in der Praxis aber noch ein weiter Weg zu sein: 59 Prozent der Befragten in EMEA geben zu, dass sie frustriert wären, wenn sie die Customer Experience ihrer eigenen Marke als Kunden erleben würden.

Das Fazit der Adobe-Studie: Die Analyse und Anpassung an die Customer Journey ist ein wichtiger Fokusbereich für 2021. Zwar stehen die Kundenmotivation und damit verbundene Herausforderungen für viele Marken bereits während der Pandemie im Vordergrund, doch nur jedes fünfte Unternehmen in der EMEA-Region verfügt dabei über signifikante Einblicke in die Customer Journey und die Denkweise der Menschen.

Gewünscht: Reibungslose Customer Journey

Reibungspunkte treten vor allem dann auf, wenn eine Entscheidung oder Handlung ansteht, die alles Mögliche von Angst und Besorgnis bis hin zu Hoffnung und Aufregung auslösen kann. Die Fähigkeit, die Reibungspunkte während des gesamten Kundenerlebnisses zu verstehen, ermöglicht es Marken, ein besseres Verständnis ihrer Zielgruppe zu erlangen.

"Die Ereignisse des Jahres 2020 haben die digitale Transformation rasant beschleunigt", so Alvaro Del Pozo, Vice President of International Marketing bei Adobe. "Trends und Technologien, die jahrelang nicht ernsthaft in Erwägung gezogen wurden, stehen nun ganz oben auf der Agenda, da die Unternehmen allesamt mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben: Remote Work, neue digitale Kunden und das Management des Wohlbefindens von Mitarbeitern und Kunden." Das Digitale sei in dieser neuen Ära zur Norm geworden – und das werde auch noch lange nach der Pandemie der Fall sein. Del Pozo: "Digital kann nicht länger nur eine Komponente des Marketings, des Kundenservices oder des Produkts sein, sondern muss als zentraler Treiber für das Kundenerlebnis und das gesamte Geschäftswachstum immer mitgedacht werden."


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.