
Rassismus-Vorwurf:
Diesen Light-Bier-Spot musste Heineken zurückziehen
Wenn's ums Wäsche waschen ginge, hätte Heineken recht: Dann ist heller besser. Bei Menschen, die sich in einer Bar vergnügen, ist der Spruch jedoch deplatziert.

Foto: Heineken
Am Ende des TV-Spots greift die hübsche, hellhäutige Frau zur Heineken-Flasche anstatt zum Weißwein. "Sometimes lighter is better" lautet der Claim. Wer nur dieses Bild sieht, könnte denken: alles richtig gemacht. Das spricht die Zielgruppe junger, ausgehfreudiger Frauen an - blauer Himmel, Lounge-Musik und ein aufmerksamer Barkeeper. Tja, wenn da nur nicht die 20 Sekunden davor wären. Da schubst der Barmann die Bierflasche über den Tresen und sie rutscht an drei dunkelhäutigen Personen vorbei, bevor sie bei der anvisierten Schönen landet.
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Der Rapper Chance, der bei Twitter 7,35 Mio. Follower hat, wetterte am Sonntag:
Andere schlossen sich an:
Das ist der beanstandete Spot:
Inzwischen hat Heineken den Spot gestoppt. Bjorn Trowery, US-Pressesprecher für Heineken, sagte dazu: "Wir nehmen uns das Feedback zu Herzen und berücksichtigen es bei zukünftigen Kampagnen."
Der Brauereikonzern ist nicht das erste Unternehmen, dass wegen rassistischer Botschaften in einen Shitstorm gerät. Das Thema ist beileibe nicht neu, deswegen verwundert es, dass Marketing-Manager immer wieder in dieses Fettnäpfchen tappen. Bereits vor zwei Jahren sorgte der Spot der chinesischen Waschmittelmarke Qiaobi für Protest. Darin kommt ein farbiger Mann "weiß gewaschen" aus der Maschine. Selbst die Lovebrand Dove lag schon mal daneben und warb in den USA für eine Waschlotion, die aus einer dunkelhäutigen Frau plötzlich ein rothaariges, weißes Model machte. Auch die Diskussion um H&M und das Kinder-Modell im "Affen"-Pulli ist noch gar nicht so lange her.