Koelnmesse:
Dmexco-Ehe vor Gericht: Im Dezember geht's um die Millionenklage
Für die Koelnmesse kann es jetzt unangenehm werden. Die 8-Millionen-Forderung von Christian Muche und Frank Schneider landet noch in diesem Jahr vor Gericht.
Wenn es für Christian Muche und Frank Schneider alles nach Plan läuft, gibt es für sie dieses Jahr Weihnachtsgeld. Das Landgericht Köln hat einen Verhandlungstermin für ihre Schadenersatzforderung gegen die Kölner Messegesellschaft festgesetzt: Freitag, 7. Dezember, 10 Uhr 30. (Aktenzeichen 90 0 81/18). Die früheren Dmexco-Manager haben die Koelnmesse auf 8 Millionen Euro verklagt. Die Summe setzt sich aus entgangenen Honoraren, einer Gewinnbeteiligung an der Dmexco 2018 und einer "Entschädigung für ein etwaiges nachvertragliches Wettbewerbsverbot" zusammen.
Die Koelnmesse bestätigt den Eingang der Klageschrift, kommentiert sie aber nicht.
Muche und Schneider waren im vergangenen Herbst überraschend und fristlos entlassen worden - angeblich, weil sie vertagswidrig eine Konkurrenzveranstaltung zur Dmexco organisiert hatten, die D-Pulse in Zürich. Das Oberlandesgericht Köln hat die Kündigungsgründe mittlerweile für ungenügend erklärt; somit dürfte im Verfahren vor dem Landgericht die Kündigung kaum Bestand haben.
Das Verfahren findet nicht vor dem Arbeitsgericht statt, weil die beiden Manager keine Angestellten, sondern Agentur der Koelnmesse waren - bzw. nach ihrer Auffassung immer noch sind. Der Vertrag läuft über ihre Firma KDME mit Sitz in Köln.
Insider vermuten, dass der umstrittene Status von Muche und Schneider der eigentliche Grund für die Trennung ist. Die Messegesellschaft habe sie als Dienstleister der Dmexco gesehen, sie selbst sich als deren Gründer und ewige Chefs.
Nach dem Bruch mit KDME entschied sich die Koelnmesse für ein neues Demexco-Konstrukt und übernahm Aufgaben direkt. Nun zieht Messe-Manager Christoph Werner viele Fäden. Für Vision und Kommunikation holte man Plista-Gründer Dominik Matyka als "Chief Advisor". Er hat der Dmexco bereits eine neuen Markenauftritt verpasst.