
Data City:
Eine bessere Stadt: Google-Mutter Alphabets Pläne
Hohe Mieten, lange Pendelwege, wenig Einkaufsmöglichkeiten: Heutige Städte passen nicht zur Arbeitswelt von morgen. Der Alphabet-Konzern will das konkret ändern.

Foto: Google
Googles Mutterkonzern Alphabet hat offenbar weit gediehene Pläne für den Aufbau einer eigenen Stadt. "Wir wollen tatsächlich eine neue Stadt bauen", sagte Dan Doctoroff auf einer Veranstaltung der San Francisco Bay Area Planning and Urban Research Association (SPUR), wie die "Financial Times" berichtet. Doctoroff ist Chef von Sidewalk Labs, einer Alphabet-Tochter, die sich ausschließlich um das Thema Stadtplanung kümmert.
Es gehe zwar nur um einen Stadtteil, räumt Doctoroff ein, aber "von ausreichender Größe, um ein integriertes Innovationslabor sein zu können". Die Suche nach einer geeigneten Stadt seien schon "ziemlich weit" vorangeschritten, so Doctoroff. Bei den Verhandlungen geht es um neue Möglichkeiten für Transport, Infrastruktur und "möglicherweise Regierung und Sozialpolitik". Dabei sieht Doctoroff Alphabet als "eine Art Sponsor für diesen Bezirk".
Doctoroff sagte, er hoffe, die Stadt könne eine Vorreiterrolle für neue Ansätze im Umgang mit Daten einnehmen. "Ich glaube, die wirklichen Themen, mit denen wir uns als Gesellschaft auseinandersetzen müssen, haben mit der Nutzung von Daten zu tun". Es sei wichtig, herauszufinden, wie die Daten der Einwohner gesammelt, beschützt und genutzt werden könnten.
Wer sonst noch (Bau-)Pläne hegt ...
Auch Amazon sucht derzeit nach einem Standort für sein zweites Hauptquartier, in dem 50.000 Angestellte arbeiten werden. Alphabets Stadtplaner Doctoroff kritisierte Amazons Anfrage nach Steuererleichterungen bei der Suche nach einem Standort. Solche finanziellen Zugeständnisse könnten Städten langfristig schaden. Anders als Amazon schaue Sidewalk Labs "nicht nach riesigen Zuwendungen".
Bevor Dan Doctoroff bei Sidewalk Labs anheuerte, war er zweiter Bürgermeister von New York City unter Michael Bloomberg.
Das neue riesige Apple-Areal im kalifornischen Cubertino - der Apple Park - für rund 12.000 Mitarbeiter wurde übrigens erst kürzlich eingeweiht.