
Datenmanagement:
Ex-Wavemaker-Chef Sebastian Hupf geht zum Werbetechnik-Riesen Sizmek
Künftig wird der ehemalige CEO der GroupM-Agentur Wavemaker das KI-basierte DSP- und Kreationstool von Sizmek in der Dach-Region verkaufen.

Foto: Unternehmen
Ab Oktober übernimmt Sebastian Hupf die Rolle des Managing Directors für den Werbetechnik-Riesen Sizmek in der deutschsprachigen Region. Damit wird er auf viele alte Bekannte aus der Mediaagenturwelt treffen, Hupf war in mehrere GroupM-Agenturen, zuletzt als CEO von Wavemaker in Düsseldorf tätig. Dort musst er im März für Matthias Brüll Platz machen.
Der Wechsel kommt zu einem spannenden Zeitpunkt. Erst vergangenen Monat hatte Sizmek eine komplette Überarbeitung der KI-fähigen hauseigenen DSP vorgestellt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine wichtige Rolle in der Zukunft der Werbung spielen und spielen werden", sagt Hupf.
Wobei die DSP, sprich die Plattform für die Nachfrageseite, nur ein Teil des Produktes ist. Sizmek bietet historisch bedingt auch die Produktionstools für digitale Werbemittel an. Dahinter stecken nach diversen Zukäufen und Wandlungen unter anderem frühere Rich-Media-Anbieter wie DG, Mediamind und Eyeblaster. Hupf kennt diese Welt. "Durch seine Erfahrung auf Agenturseite versteht er die Bedürfnisse unserer Kunden ganz genau und kann ihnen die KI-gestützten Lösungen für ihr Datenmanagement sowie ihre Kreation und Mediaplanung zur Verfügung stellen, nach denen sie suchen", sagt Sizmek-CEO Mark Grether.
2017 kam mit der Übernahme des börsennotierten Unternehmens Rocket Fuell eine spezialisierte Lösung für den programmatischen Einkauf hinzu. Die treibende Kraft hinter der Ausweitung des Geschäftsfeldes war Grether, der einst von United Internet aus zur GroupM und nach New York ging um Xaxis mit aufzubauen, eine auf den programmatischen Ein- und Weiterverkauf von programmatischer Werbung spezialisierte Firma.
Grethers neue Idee war und ist, Daten, Media und Kreation unter dem Einfluss von KI über die gesamte Customer Journey hinweg vernetzt zusammenzuführen - als eine Art Über-DSP mit Kreationsfunktion wie er vor einem Jahr W&V erklärte. Der Einkauf ist weitgehend offen, also nicht auf bestimmte Tools beschränkt, was Sizmek laut Grether als übergelagerte DSP positioniert. Das mag erklären, warum Sizmek inzwischen eine ganze Reihe von Agenturkunden hat, darunter alle großen, wie die GroupM, die Omnicom Group, Dentsu, IPG und Havas.
Auf der einen Seite wird die digitale Werbewelt bekanntlich komplexer, auf der anderen konsolidiert sie sich. Daher suchen Agenturen und Unternehmen nach Alternativen zu den Walled Gardens wie etwa den Werbetools von Google sowie zum Wildwuchs der Tools in den Agenturen und Unternehmen. Hier sieht sich Hupf gut gerüstet: "Es gibt kein Unternehmen am Markt, das derzeit besser aufgestellt wäre als Sizmek, um genau das zu liefern, was Agenturen und Brands sich wünschen: Transparenz, Effizienz und Kontrolle über ihre Daten."
Die Zahlen sprechen für diese These: In Summe nennt Sizmek 4000 Agenturen als Kunden. Hinzu kommen über 20.000 Markenunternehmen in 40 Märkten wie Nike, Nissan, Canon, American Express, Louis Vuitton, Levis und McDonald's, die Teile oder die gesamten Tools aus New York nutzen, um digitale Kampagnen zu produzieren und zu verbreiten und das getargeted zu einem guten Teil in Echtzeit. In Summe arbeiten nach einem teilweise massiven Abbau, bedingt durch die Rocket Fuel-Übernahme, heute 1600 Mitarbeiter für Sizmek.