
Werbekampagne zum Rebranding:
Google macht das "Home" zum "Nest"
Aus Google Home wird Google Nest. Die Kampagne dazu zeigt fast alltägliche Szenen und setzt auf Sympathie und Bequemlichkeit.

Foto: Google Nest
Google gibt Home als Marke für seine Smart-Home-Systeme auf und führt alle Produkte der Google-Home-Familie unter der Marke Google Nest zusammen. Nest war von Google-Mutter Alphabet 2014 akquiriert und 2018 unter das Dach von Google geholt worden. Um auf dem Markt stärker gegen Amazon mit Echo und Alexa aufzutreten, zeichnete sich diese Strategie bereits ab.
Nun hat Google die Verschmelzung und das Rebranding offiziell verkündet. Als Ziel gibt der Digitalkonzern aus, das Smart Home "einfacher und hilfreicher zu gestalten. Ein Zuhause, in dem alle Produkte zusammenarbeiten, damit ihr euch noch besser aufgehoben und sicherer fühlen könnt, die alles im Blick behalten, wenn ihr mal nicht zu Hause seid und euch helfen, Kontakt mit euren Freunden und der Familie zu halten".
Genau darauf zielt auch die Kampagne ab, die Google Nest unter anderem auf seiner Plattform Youtube verbreitet. Das Motto, das zugleich die Umbenennung bekannt macht, lautet "You make a house a home, we make a home a nest. Welcome to the #HelpfulHome".
Gemeinsamkeit, Zusammensein, Glück, Trauer und Spaß teilen - in der analogen Welt: Das ist es, was Google hier in 90 Sekunden zusammengebastelt hat. Es sind sympathische Szenen, die Protagonisten bilden unterschiedliche Lebensweisen, Altersgruppen und Kulturen ab. Fast alle Szenen könnten aber deshalb für alles Mögliche werben. Einige Szenen sind mit dem Überwachungssystem des Smart-Home-Assistenten gefilmt.
Ein erheblicher Teil der Marke Google Nest ist der Google Nest Hub, der nun nach Deutschland kommt und ebenfalls einen eigenen Spot bekommt. Damit lasse sich das Smart Home auf einem Display kontrollieren, das auf die Steuerung per Google Assistant hört. Der Hub sieht aus wie ein Tablet mit Standfuß und gibt dem Benutzer via Sprachsteuerung Zugriff auf "Hunderte von kompatiblen Smart-Home-Geräten", teilt Google mit. Das umfasst zum Beispiel kompatible Beleuchtungssysteme, Homematic-Thermostate, Kameras im und vor dem Haus ebenso wie die üblichen interaktiven Anwedungen von Videotelefonie und Fotos über Musik, Kochrezepte, Wetter und Nachrichten bis hin zu Uhr-Funktionen, Kalender oder Unterhaltung.
Google verkauft den Nest Hub ab 28. Mai in Deutschland für 130 Euro. Im Google Store kann man ihn bereits vorbestellen, im Handel wird das Smart-Home-Display ausschließlich via Media-Markt und Saturn vertrieben.
Zugleich mit der Einführung gibt Google erweiterte Datenschutzverpflichtungen bekannt (mehr dazu hier bei LEAD digital: Entwicklerkonferenz I/O). So gebe es eine Übersicht der technischen Daten vernetzter Geräte, die alle Sensoren auflistet. Eine Hilfeseite informiert darüber, welche Art von Daten die Sensoren erheben und wie sie genutzt werden, und erläutert die Funktionene der Geräte. "Gleichzeitig", so Google Nest, "verpflichten wir uns, diese Daten nicht für Werbung und deren Personalisierung zu nutzen." Erklärt werde daher auch, wie der Nutzer seine Daten kontrollieren und verwalten kann und wie man sie löscht.
Das Nest-Konto lässt sich zum Google-Konto migrieren; damit werden die verschiedenen Accounts zusammengeführt. "Zukünftig nur noch ein Konto zu haben, ermöglicht ein noch besseres Zusammenspiel zwischen all unseren Geräten und Diensten", verspricht Google.
Und: Für alle Smart-Home-Geräte von Drittanbietern bietet Google eine gemeinsame Entwicklerplattform. Das "Works with Nest"-Entwicklerprogramm endet zum 31. August, ab dann werde mit dem "Funktioniert mit Google Assistant"-Programm gearbeitet.