Nachhaltiges Label:
Lidl: Der Eco-Score hat sich bewährt
Im Juni 2021 führte Lidl den Eco-Score ein, eine Kennzeichnung, die Kund:innen hilft, ihre Produkte nach Umweltauswirkungen auszuwählen. Nach der Testphase in Berlin ist nun klar: Das Label kommt gut an.
Seit Juni 2021 testet Lidl in allen Berliner Filialen das Nachhaltigkeitslabel Eco-Score bei ausgewählten Produktgruppen. Nun hat der Discounter der Schwarz-Gruppe eine Zwischenbilanz des Tests veröffentlicht. "Kunden wünschen sich eine Nachhaltigkeitskennzeichnung und bewerten den Eco-Score positiv", heißt es.
Der Discounter hat dazu etwa 140 Produkte des Sortiments mit Eco-Score-Kennzeichnungen versehen, die ähnlich dem beispielsweise von Waschmaschinen bekannten Energielabel die Umweltauswirkungen mit Buchstaben sowie verschiedenen Farbstufen darstellt. Insgesamt sind es deren fünf, von der Stufe "A" in grün bis hin zur schlechtesten Stufe "E" in rot. Die Berechnungsmethodik des Eco-Scores besteht aus den zwei Komponenten Umweltwirkungen des Produkts, basierend auf dem "Product Environmental Footprint" (PEF), sowie zusätzlichen Nachhaltigkeitskriterien, für die Plus- oder Minuspunkte vergeben werden, wie zum Beispiel die Herkunft der Zutaten, die Verpackung oder Zertifizierungen wie etwa die von Bioland, Naturland oder Demeter ein. Eine solche Zertifizierung verbessert den Score automatisch um eine Stufe.
Lidl möchte eine bundesweite Nachhaltigkeitsauszeichnung für Lebensmittel einführen
Die Aktion wurde von Lidl gemeinsam mit der französischen ECO2 Initiative entwickelt, um festzustellen, ob und wie die Kunden auf den Eco-Score reagieren. Außerdem will der Discounter mit seinen nun gemachten Erfahrungen dazu beitragen, eine bundesweite Nachhaltigkeitsauszeichnung für Lebensmittel anzustoßen.
Dem Unternehmen sei es wichtig zu erfahren, wie Kunden eine Nachhaltigkeitskennzeichnung von Lebensmitteln wahrnehmen und ob die Transparenz über die Umwelteinwirkungen der Produkte die Kaufentscheidung beeinflusst. Die Gespräche und Marktforschung sowie Kundenbefragungen haben dabei wertvolle Erkenntnisse geliefert, heißt es weiter.
Die Pilotphase habe aber auch einige wichtige Grundsatzfragen aufgeworfen: Ist beispielsweise eine eindimensionale oder eine mehrdimensionale Art der Nachhaltigkeitskennzeichnung zukunftsweisend? Welche Datengrundlage ist am sinnvollsten? Wie kann bestmöglich Transparenz über die zugrundliegende Berechnungslogik geschaffen werden?
Ein Drittel verwechselt das Label mit dem optisch ähnlichen Nutri-Score
Der Eco-Score hängt tendenziell mit einer besseren Wahrnehmung des Unternehmens in den Dimensionen Verantwortung und Nachhaltigkeit, Innovation, Frische, Qualität sowie Preis zusammen, teilt Lidl in dem Report mit. Die Ergebnisse sagen zudem, dass rund 64 Prozent im Eco-Score einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit sehen. Aber es gibt auch Downsides: Ein Drittel der Befragten verwechselt aktuell den Eco-Score mit dem optisch ähnlichen Nutri-Score. Außerdem seien die Vergabekriterien und Zusammensetzung des Eco-Scores kompliziert und schwierig für Kunden nachzuvollziehen. Und so sehr sich auch die Kund:innen freuen, ist momentan noch ein limitierter Einfluss auf die Kaufentscheidung ersichtlich, da die Kennzeichnung noch eher unbekannt in Deutschland ist.
"Die Umfrageergebnisse zu unserem Test des Eco-Scores zeigen, dass eine Nachhaltigkeitskennzeichnung den Kunden Orientierung für einen nachhaltigeren Einkauf verschafft. Somit kann die Transparenz über den Umwelteinfluss von Produkten eine bewusstere Kaufentscheidung ermöglichen und zu einem nachhaltigeren Konsum beitragen", sagt Christoph Graf, Geschäftsleiter Einkauf von Lidl in Deutschland.
Den ganzen Bericht gibt es hier.