
Vertrauenskrise:
Manager misstrauen eigener Unternehmensführung
Nur 15 Prozent der Führungskräfte glauben, dass die eigene Geschäftsführung mit disruptiven Themen wie neue Technologien, Klimawandel oder mit Ereignissen wie der Corona-Pandemie umgehen kann.

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Wenn das stimmt, steckt die weltweite Wirtschaft in einer gigantischen Vertrauenskrise. Laut dem neuen "Leadership Confidence Index" des internationalen Headhunter-Netzwerks Odgers Berndtson trauen nur 15 Prozent der Führungskräfte dem eigenen Top-Management zu, die Firma erfolgreich durch stürmische Zeiten in Folge disruptiver Entwicklungen zu führen. Die Mehrheit der Manager (61 Prozent) ist diesbezüglich eher skeptisch, rund ein Viertel (24 Prozent) ist sogar sehr besorgt.
Im Rahmen der Untersuchung wurden die Daten von 2.000 Führungskräften, Managern und Vorstandsmitgliedern aus aller Welt ausgewertet. Und zwar ausschließlich von Firmen mit einem Umsatz zwischen 50 Millionen und 5 Milliarden Dollar. Die Studie wurde von Odgers Berndtson zusammen mit Harvard Business Review Analytic Services durchgeführt.
Nur 16 Prozent der Manager sind der Meinung, dass ihre Unternehmensführung Disruptionen bisher gut bewältigt hat.
Es mangelt in sämtlichen Rollen auf C-Level an Vertrauen
Dabei seien 95 Prozent der Geschäftsführer der Ansicht, dass das professionelle Management disruptiver Veränderungen ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des Unternehmens sei und einen erkennbaren Wettbewerbsvorteil schaffe. "Die Ergebnisse sind alarmierend", findet Marco Henry V. Neumueller, Associate Partner von Odgers Berndtson.
Die Studie zeigt außerdem, dass es in sämtlichen Rollen auf C-Level an Vertrauen mangelt, einschließlich Finanzen, Personalwesen und Technologie. Und dass deutliche Unterschiede bestehen zwischen den Top-15-Prozent der Führungskräfte, denen man am meisten vertraut, und den übrigen Executives.